Hightech-Forschung mitten im Erzgebirge: Waggon-Fenster werden zu transparenten Displays
Chemnitz/Annaberg-Buchholz - Sind Info-Displays in den Fenstern von Bahn-Waggons die Zukunft? Sechs Mitarbeiter und Studenten der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz pendeln derzeit zwischen Annaberg-Buchholz und Bärenstein (Erzgebirge), um genau das herauszufinden.
Fahrgastinformations-Anzeigen in Zügen sind eher rar und nicht überall optimal einsehbar. Wer Bahn fährt, kriegt meist nur beim Blick aus dem Fenster mit, wo er sich gerade befindet.
Der Blick nach draußen könnte irgendwann eine noch größere Rolle spielen. Etwa 60 Probanden sollen Aussagen dazu treffen, wie sinnvoll transparente Displays in Bahn-Fenstern sind.
"Mittels mehrerer Kameras, Tonbandgerät, Controller und Fragebögen liefern uns die Probanden erste wichtige Daten", erzählt Dorothea Langer (38), wissenschaftliche Mitarbeiterin. Während der Fahrt erscheinen im Wechsel Streckenverlauf, der nächste Halt, Informationen zu Sehenswürdigkeiten samt Bildern und Video-Werbeanzeigen.
Noch nicht alles klappt wie erhofft. Bei Schnee oder Sonnenlicht ist das Display schwer zu erkennen. In Tunneln oder bei Dämmerung wird die Ablesbarkeit deutlich verbessert. "Im Alltag wäre unsere Lösung mit Beamer und Projektionsfolie nicht umsetzbar. Technisch wird es da andere Lösungen geben", so Langer.
Dennoch sei die Studie, die Ende Januar erste Ergebnisse liefern soll, eine gute Möglichkeit, um auf Fachkonferenzen für die Idee zu werben und weitere Partner ins Boot zu holen.
Titelfoto: Kristin Schmidt