Diese Geschichte hat einen Bart: Meister Walther schnippelt in vierter Generation
Grünhainichen - Das Handwerk liegt ihm im Blut: Thomas Walther (33) führt in vierter Generation den familieneigenen Friseursalon weiter. Unter ihm mauserte sich das Geschäft zum coolen Barber-Shop im Erzgebirge.
Bis ins Jahr 1926 reicht die Geschichte des Friseursalons Walther. Thomas, der Urenkel des Gründers, huschte schon als Knirps durch das Familiengeschäft. Heute frisiert er als Chef selbst die Kunden. "Manche von ihnen saßen schon bei meinem Uropa Kurt im Stuhl."
Den Salon verwandelte der Geschäftsmann in einen hippen Barber-Shop. Der alte Kundenstamm nimmt die Veränderungen positiv auf, lobt die individuelle Einrichtung.
Dabei war es nicht immer Thomas' Wunsch, in die Fußstapfen seiner Verwandten zu treten: "Ich wollte Holzspielzeugmacher werden. Als ich meinem Opa später verkündete, doch seinen Salon übernehmen zu wollen, weinte er vor Freude."
Mittlerweile kommen Kunden aus ganz Ostdeutschland ins beschauliche Borstendorf. "Manche reisen teils mit Fahrgemeinschaften aus Halle, Hoyerswerda oder Dresden an."
Selbst Hirokazu Mizutani, Chef der berühmten Mizutani-Scheren aus japanischem Stahl, wurde auf den erzgebirgischen Friseurmeister aufmerksam. Er interessierte sich für Walthers Familiengeschichte, die wie seine bis in die 1920er-Jahre zurückreicht. Thomas Walther gibt heute sogar Lehrgänge für das schnittige Unternehmen.
Mit einer der bekannten Scheren schnitt er sogar die Nabelschnur seiner Tochter Hannah durch. "Eigentlich müsste sie also auch Friseur werden", sagt Thomas Walther. Eine erste kleine, pinke Schere hat sie schon. Da kann die Familiengeschichte ja weitergehen ...