Geheimes Symbol entdeckt: Tappte der Schatzsucher (†34) im Erzgebirge in eine Nazi-Sprengfalle?

Annaberg-Buchholz - Bezahlte Schatzsucher Oliver K. (34) mit seinem Leben, weil er im Stollen versteckte Nazi-Schätze vermutete? Nachdem die Suche in einem stillgelegten Stollen von den Behörden beendet wurde, bleiben diese und viele andere Fragen offen.

Walter Hemmerlein (67) sucht selbst im Vogtland nach verschollenen Kulturgütern und veröffentlichte mehrere Bücher über den Verbleib von NS-Schätzen.  © Uwe Meinhold

Das ungeklärte Schicksal des Erzgebirgers beschäftigt auch Walter Hemmerlein (67), der seit Jahren verschollenen Nazi-Schätzen im Vogtland nachspürt. Er entdeckte auf einem Foto des Stollenzugangs, in dem der Vermisste vermutet wird, ein aufgemaltes Symbol.

"Ein Skarabäus. Der stilisierte Käfer wurde von den Nazis als geheimes Symbol für versteckte Schätze verwendet. Diese Orte waren häufig mit Sprengfallen gesichert." Der Szene-Insider vermutet: "Es steckt mehr hinter der Sache, als offiziell bekannt ist."

Laut Walter Hemmerlein ist das Symbol auch heute noch unter Schatzsuchern verbreitet. "Es wird als Hinweis oder auch als Warnung verwendet. Sich in dieser Szene zu bewegen, ist nicht ungefährlich."

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Damit meint Hemmerlein nicht nur die Gefahr, die von stillgelegten Stollen ausgeht, sondern auch etliche mysteriöse Todesfälle, die sich im Laufe der Jahre rund um die Suche nach NS-Schätzen ereigneten.

"Wenn man den Skarabäus an dem Einstieg des Mannes in Frohnau sieht, braucht man nicht lange nachdenken. Das war eine Warnung an ihn oder andere", schlussfolgert er.

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Rettungskräfte stiegen über den provisorischen Eingang in den Stollen ein, in dem der Schatzsucher vermutet wird.  © Niko Mutschmann
In den röhrenförmigen Eingang wurde mit roter Farbe das Symbol eines Scarabäus gemalt.  © Niko Mutschmann
Dieser Käfer ist das Vorbild für das geheime Symbol der Nazis, das auch heute noch von Schatzsuchern verwendet wird.  © imago/alimdi

Es gibt viele offene Fragen

Heinz-Peter Haustein (70) sucht seit Jahrzehnten rund um den Fortuna-Stollen in Deutschkatharinenberg nach dem Bernsteinzimmer. (Archivbild)  © Jan Görner

Dass Schatzsuchen von mysteriösen Drohnachrichten begleitet werden, erlebte auch Sachsens bekanntester Bernsteinzimmer-Jäger Heinz-Peter Haustein (70) schon mehrfach: "Da kamen Botschaften wie: Lass es liegen. Die Zeit ist noch nicht reif."

Auch er kennt den Skarabäus: "Er wird in der Schatzsucher-Szene verwendet."

Um die Unklarheiten um das Verschwinden von Oliver K. auszuräumen, versuchen Freunde und Familie, mit einer Petition die Wiederaufnahme der Suche zu erreichen. "Es gibt zu viele offene Fragen", sagt Daniel Sonntag (39), ein Freund der Familie.

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"Es gibt Hinweise, dass Oliver nicht allein unterwegs war. Auch die Gummistiefel in Olivers Größe, die ein Pilzsammler mitten im Wald stehen lassen haben soll, finden wir seltsam."

Eine Spendensammlung soll die Grabung zu dem eingestürzten Stollenteil finanziell unterstützen. Bisher sind dabei rund 5600 Euro zusammengekommen.

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