Frau stirbt nach Frontal-Crash im Erzgebirge: Unfallfahrer schuldig gesprochen
Marienberg - Fast eineinhalb Jahre nach einem tödlichen Unfall auf der B174 zwischen Großolbersdorf und Heinzebank im Erzgebirge musste sich nun der Unfallfahrer (28) vor Gericht verantworten.
Der Unfall passierte Mitte September 2021. Der 28-Jährige war mit seinem Mercedes Vito in Richtung Marienberg unterwegs, als er plötzlich auf die Gegenfahrbahn kam und frontal mit einem Seat zusammenstieß. Der Mercedes-Fahrer sowie die vier Insassen im Seat wurden bei dem Unfall verletzt. Die 33 Jahre alte Beifahrerin in dem Seat sogar so schwer, dass sie wenige Tage nach dem Unfall verstarb.
Am Montag wurde der Fall in Marienberg vor dem Amtsgericht verhandelt. Laut Freie Presse hatte der Unfallfahrer zuvor angegeben, dass er durch einen Defekt am Auto oder einer Ölspur nicht mehr bremsen und lenken konnte, um so den Zusammenstoß mit dem Seat zu verhindern. Ein Gutachter hatte aber keinen Defekt an dem Mercedes feststellen können und auch eine Ölspur wurde nicht entdeckt.
Die Staatsanwaltschaft ging daraufhin davon aus, dass der 28-Jährige am Steuer eingeschlafen sei. Auch der Richter schloss sich dieser Einschätzung an. Laut Freie Presse sei dies plausibel, weil der Bundeswehrangehörige an einer Nachtübung teilgenommen hatte und nicht ausgeruht, sondern übermüdet gefahren sei.
Fahrer schuldig gesprochen
Der 28-Jährige wurde wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen. Er erhielt zehn Monate auf Bewährung sowie drei Monate Führerscheinentzug. Außerdem muss er laut Urteil Schmerzensgeld von 2000 Euro an die Hinterbliebenen des Opfers zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Es hatte sich strafmildernd ausgewirkt, dass sich der 28-Jährige bereits 2022 mit dem Witwer ausgesprochen hatte, sie zusammen das Grab der 33-Jährigen besucht hatten und das untadelige Benehmen des jungen Mannes vor und nach dem Unfall.
Titelfoto: Robert Butter