Neuigkeiten auf dem Fichtelberg: Pächter will auch Skilifte kaufen
Oberwiesenthal - Die Privatisierung des Fichtelbergs (Erzgebirge) wird konkreter: Für den vom Landkreis Erzgebirge angestrebten Verkauf des Fichtelberghauses auf dem Gipfel gibt es einen klaren Favoriten.
Der aktuelle Pächter, ein Vogtländer, will nicht nur die Bergkuppe mit dem Hotel kaufen, sondern zeitnah auch die Schwebebahn und die Liftanlagen. Verhandlungen mit der Stadt Oberwiesenthal laufen.
Unter den eingegangenen Kaufangeboten für das Fichtelberghaus, die derzeit von einer Arbeitsgruppe aus sieben Kreisräten verschiedener Parteien geprüft werden, gibt es nach TAG24-Informationen offenbar nur ein ernstzunehmendes Konzept. Es stammt von der Pächterfamilie Gläß.
Die Kreisräte waren bereits bei einem Vorort-Termin im Fichtelberghaus, bei dem Geschäftsführer Constantin Gläß (29) Details des Konzeptes erläutert hat. "Wir haben einen Rundgang gemacht und ich bin zuversichtlich", sagte Gläß am heutigen Dienstag und bestätigte auch die Kaufabsichten für Schwebebahn und Skilifte. "Da geht es um die Optimierung des Skigebietes."
Der Liftgesellschaft Oberwiesenthal (LGO), zu der auch das Fichtelberghaus gehört, besitzt und betreibt derzeit den 4er-Sessellift und einen Schlepplift. Die anderen drei Schlepplifte und die Schwebebahn gehören der Stadt.
Zuschlag für Fichtelberghaus und Schwebebahn?
Der Betriebsleiter der Schwebebahn, Renè Lötzsch (51), informierte am heutigen Dienstag in der Oberwiesenthaler Ratssitzung: Es "wird eine Übernahme der Fichtelberg Schwebebahn durch die Liftgesellschaft Oberwiesenthal bis Oktober 2025 angestrebt".
Hinter der LGO der Familie Gläß steht der skibegeisterte Schönecker Unternehmer Rainer Gläß (65). Der Vogtländer war mit der Firma GK Sofware AG zum Multimillionär geworden.
Über den Verkauf des Fichtelberghauses wird der Kreistag im Dezember abstimmen. Um die Übernahme der Schwebebahn und Lifte geht es am 12. November im Stadtrat von Oberwiesenthal.
Dass die Unternehmerfamilie bei einem Verkauf am Ende für beides den Zuschlag bekommt, gilt als wahrscheinlich.
Titelfoto: Uwe Meinhold