Extreme Gewitter und Starkregen ziehen durchs Erzgebirge: Zahlreiche Straßen überschwemmt
Annaberg-Buchholz - Auch am heutigen Dienstag zieht wieder ein heftiges Unwetter durch das Erzgebirge! Seit 16 Uhr gilt Warnstufe 3.
Noch bis in die frühen Abendstunden ist mit schweren Gewittern sowie Starkregen (Mengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter) und teilweise Hagel zu rechnen.
Über Annaberg-Buchholz zogen am Mittag sowie gegen 15 Uhr heftige Regengüsse mit Blitz und Donner. Auf der Buchenstraße sprangen mehrere Gully aus der Verankerung. Auf der Talstraße behinderten abgefallene Äste den Verkehr.
Die Bahnunterführung auf der Karlsbader Straße wurde überflutet. Die Feuerwehr Buchholz musste zu insgesamt sechs Einsätzen ausrücken.
Die Unwetter halten weiterhin an und ziehen unter anderem auch über Schwarzenberg und Sehma.
Umgestürzte Bäume und eine Schlammlawine
In der Gegend um Grünhain stürzten mehrere Bäume um. Ein Mopedfahrer hatte dabei riesiges Glück. Er war in Richtung Grünhain unterwegs, als vor ihm ein Baum auf die Straße stürzte. Der Mopedfahrer konnte nicht mehr ausweichen und krachte gegen den Baum.
Laut Einsatzleiter Jörg Zimmermann erlitt der Fahrer nur ein paar Schürfwunden. Nur eine Sekunde früher und der Mann wäre von dem umstürzenden Baum erschlagen worden.
In Lößnitz schlug ein Blitz in ein Wohnhaus auf der Schneeberger Straße ein. Der Blitz schlug in die Esse und trat im zweiten Obergeschoss wieder aus. Zu einem Brand kam es zum Glück nicht.
In Schwarzenberg rutschte Schlamm und Geröll von einem Feld erst auf den Parkplatz eines Autohauses, anschließend auf die Auer Straße und verteilte sich am Ende noch in mehrere Vorgärten. Die Auer Straße musste voll gesperrt werden.
Unwetter nimmt vorerst kein Ende
Zahlreiche Straßen im Erzgebirge sind überschwemmt und aktuell nicht befahrbar. Die Polizei warnt auch vor Aquaplaning auf der Autobahn. Insbesondere zwischen Zwickau-West und Hartenstein werden Autofahrer gebeten, vorsichtig zu fahren.
"Die Wahrscheinlichkeit für punktuelle Gewitter, besonders am Erzgebirgsrand, bleibt in den nächsten Tagen groß", sagt Meteorologin Cathleen Hickmann (36) vom DWD.
Das Tiefdruckgebiet, das die subtropische Luft zu uns lenkt, hat auch Sturmböen mit bis zu 75 Kilometern pro Stunde im Gepäck. Laut DWD muss außerdem mit kleinkörnigem Hagel gerechnet werden.
"Der Zustrom von sehr feuchter und warmer Luft schwächt sich erst am Donnerstag ab", so Hickmann weiter.
Dann fallen die Temperaturen in einen angenehmen Bereich um die 25 Grad. Sommerlich bleibt es noch mindestens bis zum Wochenende.
Erstmeldung: 3. September, 16.45 Uhr; letzte Aktualisierung: 3. September, 18.05 Uhr
Titelfoto: Bildmontage: Bernd März, NEWS5/André März, Niko Mutschmann