Es bestand Verbruch-Gefahr: Sanierung von historischem Schacht abgeschlossen

Oelsnitz/Erzgebirge - Nach knapp vier Jahren ist die "langzeitsichere Verwahrung" des Hedwig-Schachtes alias Albert-Jacob-Schacht I in Oelsnitz (Erzgebirgskreis) abgeschlossen.

Bei den Arbeiten wurde noch ein unsicher abgedeckter Tagesschacht gefunden. (Symbolbild)
Bei den Arbeiten wurde noch ein unsicher abgedeckter Tagesschacht gefunden. (Symbolbild)  © 123RF/sergemi

Der Schacht entstand ab 1857 als Hedwig-Schacht. Insgesamt erreichte er eine Tiefe von 755 Metern. 1949 wurde die Anlage in Albert-Jacob-Schacht I umbenannt. Bis zur Stilllegung wurde der Schacht mehrfach teilverfüllt und schließlich mit Haldenmasse aufgefüllt. 1973 kam noch eine Stahlbetonplatte obendrauf.

Allerdings gab es immer wieder Absenkungen im Gelände. Wodurch eine umfangreiche Sanierung, die im Oktober 2019 begann, nötig wurde.

Nachdem ein neuer Zugangsbereich geschaffen war, konnte die Abdeckplatte entfernt werden. Dabei wurde sichtbar, wie stark die nachgesackte Verfüllmasse deformiert war. Es bestand die Gefahr eines plötzlichen Verbruchs.

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Während der Arbeiten stellten die Experten zudem fest, dass sich einer der Kanäle bis zum Nachbargrundstück fortsetzte, wo er in einem unsicher abgedeckten Tagesschacht endete. Beim Beräumen dieses Schachts wurden kellerartige Hohlräume der Bergbauanlagen freigelegt. Diese wurden schließlich fachgerecht und vollständig verfüllt.

Fläche kann wieder uneingeschränkt genutzt werden

Erst im April wurde in Bad Schlema ein ehemaliger Schacht mit einer Betondecke geschlossen.
Erst im April wurde in Bad Schlema ein ehemaliger Schacht mit einer Betondecke geschlossen.  © Ralph Kunz

Nachdem die Hohlräume gesichert waren, wurden noch sechs Bohrungen zwischen 100 und 230 Metern unter dem Gelände durchgeführt, um weitere Resthohlräume zu erkunden. Anschließend wurde die lockere Masse mit Zement verfestigt.

"Bei diesem Bearbeitungsabschnitt wurden immer wieder Bewegungen registriert, die zu Unterbrechungen der Arbeiten führten. In einer zweiten Bohrkampagne mit drei Bohrungen von 150 bis 100 Metern unter Gelände konnte die Stabilisierung der Füllsäule nachgewiesen und letzte Resthohlräume in tieferen Bereichen nachverpresst werden", so das Oberbergamt.

Durch die Arbeiten ist nun die Standsicherheit langfristig gewährleistet. So kann die Fläche wieder sicher und uneingeschränkt genutzt werden.

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Wie das Oberbergamt jetzt mitteilte, fand Anfang August die formelle und mängelfreie Abnahme statt. Die Projektkosten liegen bei rund 4,6 Millionen Euro.

Titelfoto: 123RF/sergemi

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