Erzgebirge entscheidet über Angebot: So viel bietet der Investor

Oberwiesenthal - Verkauft der Erzgebirgskreis am morgigen Mittwoch sein Fichtelberg-Plateau?

Für das Fichtelberghaus und das Gipfelgrundstück bietet der Investor bietet zwei Millionen Euro.
Für das Fichtelberghaus und das Gipfelgrundstück bietet der Investor bietet zwei Millionen Euro.  © Bernd März

Der vogtländische Investor Rainer Gläß (65) hat zwei Millionen Euro für die gut 1,3 Hektar große Bergkuppe und das Fichtelberghaus geboten - samt einer Zusage für nötige Investitionen. Die Kreisräte werden in der letzten Sitzung des Jahres darüber abstimmen.

Der Multimillionär aus Schöneck war der einzige Bieter, der nach der Ausschreibung des Landkreises im Sommer ein Kaufgebot und das geforderte Betreiberkonzept eingereicht hatte.

Mitte November hatte Gläß vom Oberwiesenthaler Stadtrat bereits den Zuschlag für Schwebebahn und Skilifte erhalten.

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Nun stehen für Sachsens höchstgelegenes Grundstück die Zeichen auf Privatisierung: Ein Gremium aus Kreisräten aller Fraktionen hatte die Pläne der Investorenfamilie in den vergangenen Wochen geprüft und den Verkauf mehrheitlich empfohlen.

Oberwiesenthals Bürgermeister Jens Benedict (39, Bürgerbündnis EINZ) möchte einen Teil des Gipfels in kommunaler Hand halten.
Oberwiesenthals Bürgermeister Jens Benedict (39, Bürgerbündnis EINZ) möchte einen Teil des Gipfels in kommunaler Hand halten.  © Uwe Meinhold
Investor Rainer Gläß (65, M.) plant am Fichtelberg Millionen-Investitionen.
Investor Rainer Gläß (65, M.) plant am Fichtelberg Millionen-Investitionen.  © Uwe Meinhold

Öffentliche Zugänglichkeit der Bergspitze soll vertraglich festgeschrieben werden

Das Areal, auf dem die Friedenglocke steht, will der Kurort Oberwiesenthal vom Landkreis kaufen.
Das Areal, auf dem die Friedenglocke steht, will der Kurort Oberwiesenthal vom Landkreis kaufen.  © Uwe Meinhold

Der Erzgebirgskreis selbst sieht sich außerstande, den Sanierungsbedarf des Touristenmagneten in "einem hohen einstelligen Millionenbereich" zu stemmen.

"Darüber hinaus ist zur Erfüllung der Pflichtaufgaben des Erzgebirgskreises das Fichtelberg-Plateau mit dem darauf befindlichen Fichtelberghaus nicht erforderlich", so Landrat Rico Anton (46, CDU).

Die öffentliche Zugänglichkeit der Bergspitze soll vertraglich festgeschrieben werden.

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Dem Oberwiesenthaler Bürgermeister Jens Benedict (39, Bürgerbündnis EINZ) genügte das nicht. Er schaltete sich in die Verhandlungen ein. Der Kurort will knapp 3000 Quadratmeter des Gipfels selbst vom Erzgebirgskreis abkaufen.

"Die große Öffentlichkeit wünschte sich eine Lösung, dass ein Teil der Flächen auf dem Fichtelberg in öffentlicher Hand bleiben kann. Insbesondere die Fläche mit der Plattform und der Friedensglocke haben eine sehr große Bedeutung", so Benedict.

"Oberwiesenthal springt damit im Namen der Allgemeinheit im Erzgebirge für die dauerhafte Sicherung eines öffentlichen Teils des Plateaus ein." Auch über diesen Verkauf wird am Mittwoch in Annaberg abgestimmt.

Titelfoto: Bernd März

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