Wegen US-Zöllen: Erzgebirgs-Kunsthandwerker blicken gebannt nach Amerika
Marienberg - Seit US-Präsident Donald Trump (78) 20-Prozent-Zölle für Waren aus Deutschland ankündigte (und für 90 Tage wieder aussetzte), ist die Export-Wirtschaft in Aufruhr - auch im Erzgebirge. Das ist sogar für den "Holzkopf" Donald Trump eine ganz harte Nuss ...

Die Firma Steinbach Volkskunst stellt in Marienberg hauptsächlich Nussknacker her, die auch in die USA exportiert werden.
Seit drei Wochen gibt es eine neue Figur im Sortiment: "The Resolute Desk of the President" - ein 25 Zentimeter hohes Männlein mit starker Ähnlichkeit zum mächtigsten Mann der Welt.
Offiziell darf die Figur nicht wie Trump heißen, weil der Name geschützt ist. Glücklicherweise ist es die gelbhaarige Föhnwelle nicht.
Die Zolldrohung des echten Trump machen Firmeninhaber Rico Paul (45) noch nicht zu schaffen: "Unsere Großkunden, die ihre Bestellungen fast alle im Januar platziert haben, bleiben alle bei den Bestellungen. Niemand storniert und verhandelt die Preise auch nicht nach", erzählt Rico Paul.


Zollaufschlag gilt erst bei einer Einfuhr von Produkten ab 800 Dollar

Der Zollaufschlag, wenn er dann kommt, gilt erst bei einer Einfuhr von Produkten ab 800 Dollar - dies betrifft den Holz-Präsidenten (Preis: 316,95 Euro) nicht.
Sollte der Nussknacker allerdings in größeren Mengen per Container geliefert werden, dürfte es für Großkunden - Luxuskaufhäuser oder Online-Händler in den USA - teuer werden.
Frederic Günther (38), Vorsitzender vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker, bereitet die Situation zunächst kein großes Kopfzerbrechen: "Es werden viele Hersteller aus dem Erzgebirge versuchen, ihre Aufträge in den nächsten 90 Tagen rauszuschicken", so Günther.
Danach wird man sehen, was passiert.
Titelfoto: Uwe Meinhold