Mit diesem Edelstahlboden werden Kliniken keimfrei
Stützengrün - Diese Erfindung könnte groß rauskommen: Volker Queck (58) hat einen Edelstahlboden mit Klick-System entwickelt und patentieren lassen. Sein Boden soll Krankenhäuser revolutionieren. Durch den Edelstahl werde die Keimzahl deutlich minimiert.
Die Idee führt auf einen Zufallstreffer zurück. Während Queck den Bodenbelag im Reichenbacher Krankenhaus verlegte, sprach ihn ein Pfleger an: "Ich solle mal eine Alternative zu den üblichen PVC-Belägen finden. Die seien ungünstig." Da kam dem Raumausstatter der naheliegende und zugleich zündende Einfall: "Jeder, der operiert wird, liegt auf einem Edelstahl-Tisch. Die OP-Instrumente sind aus selbigem Material." Neben dem Tagesgeschäft tüftelte er einige Jahre am Prototypen. Für seine Erfindung beantragte er ein europaweites Patent - das dauerte weitere fünf Jahre. "Während dieser Zeit bestanden viele Zweifel, teilweise habe ich das Produkt etwas aus den Augen verloren."
Im August 2018 wurde das Patent erteilt. In seinem Boden- und Fliesenfachmarkt in Stützengrün hat Queck zwölf Muster mit unterschiedlicher Textur. "Die Art der Oberfläche ist unerschöpflich." Ein Klick-Modul umfasst 30 mal 90 Zentimeter. Um Gewicht und Kosten zu minimieren, will er die Stahl-Dicke bis auf 0,5 mm reduzieren. Unter der Oberfläche befindet sich Vollgummi - "zur Trittschalldämpfung". Im Verkauf könnte ein Quadratmeter Edelstahlboden zwischen 130 und 150 Euro kosten. Ebenso seien Einsatzbereiche an Wänden und Decken denkbar.
Bis dahin ist es noch ein langer Weg. "Drei Produzenten sind im Rennen." Mit möglichen Vertriebspartnern wird verhandelt. Noch im Februar soll ein Lizenzvertrag verkauft werden.
Titelfoto: Uwe Meinhold