Erzgebirge und Skat: Diese Spielkarten sind ein echter Trumpf
Schneeberg - Ob Schell-Ass oder Herz-Dame: Alle Spielkarten, die derzeit in einer Sonderschau im Schneeberger Museum für bergmännische Volkskunst zu sehen sind, sind wahre Trümpfe. Die jahrhundertealten Exemplare zeigen, wie sich das Skat-Spiel entwickelte und welche Rolle dabei die Erzgebirgsregion spielte.
In der neuen Ausstellung anlässlich des 550-jährigen Schneeberger Stadtjubiläums erfahren Besucher, dass nur wenige Spielkartenhersteller aus dem Erzgebirge und der Umgebung kamen.
"Auch weil Spielkartenmacher meistens katholisch waren, unsere Region aber evangelisch geprägt ist", erklärt Reiner Uhlisch (76) vom Schneeberger Skatverein, Mitgestalter und ein Leihgeber der Schau.
"Dabei spielte das Erzgebirge bei der Entwicklung der Motive für die Spielkarten eine wesentliche, wenn nicht DIE Rolle überhaupt."
Das zeigt auch eines der etwa 30 ausgestellten Blätter - eine um 1840 in Leipzig gedruckte Bergmannsspielkarte. "Auf den Assen sind die Wappen von Freiberg, Marienberg, Annaberg und Schneeberg zu sehen, die Bergleute sind entsprechend ihres Ranges als König, Ober und Unter dargestellt", erklärt Uhlisch.
Eine Neuauflage dieser historischen Leihgabe aus Annaberg ist in limitierter Auflage (2000 Stück) im Museum für 5,50 Euro erhältlich. Die Schau ist bis zum 31. Oktober zu sehen. Eintritt: 3 Euro, geöffnet: Dienstag bis Sonntag, 10-17 Uhr.
Titelfoto: Uwe Meinhold