AfD-Kandidat plakatiert mit verbotenem Nazi-Spruch

Nazi-Dolch mit SA-Spruch "Alles für Deutschland". Der Satz ist ebenso verboten wie "Heil Hitler".
Nazi-Dolch mit SA-Spruch "Alles für Deutschland". Der Satz ist ebenso verboten wie "Heil Hitler".  © DPA / Stefan Puchner

Erzgebirge - Dickes Eigentor im Wahlkampf. Der AfD-Bundestagskandidat Ulrich Oehme (53) hing im Wahlkreis Erzgebirge II Plakate mit dem Satz "Alles für Deutschland" auf. Diese frühere Losung der SA (Sturmabteilung im Dritten Reich) ist in Deutschland verboten.

Ulrich Oehme ließ die Plakate im Wahlkreis zwischen Stollberg, Rochlitz und Hohenstein-Ernstthal aufhängen, verteilte auch Flyer.

Am Montag sei er über das Verbot des Satzes informiert worden - und zeigt keine Reue: "Inhaltlich stehe ich zur Aussage, dass ich im Bundestag alles für Deutschland tun werde."

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Den Zusammenhang mit der SA habe er nicht gekannt, werde nun alle Plakate überkleben mit "Herz für Deutschland".

Oehmes Gegenkandidat Marco Wanderwitz (41, CDU) ist entsetzt:

"Das ist Brachialrhetorik, mit der die AfD bewusst versucht, ihre rechte Klientel zu bedienen.“

Mit dieser verbotenen SA-Losung wirbt Ulrich Oehme für die AfD im Erzgebirge.
Mit dieser verbotenen SA-Losung wirbt Ulrich Oehme für die AfD im Erzgebirge.  © Uwe Meinhold

Der CDU-Kandidat setzt hinzu: "Alles, was ich über Ulrich Oehme gelernt habe, ist, dass er ein reinrassiger Nazi ist. So ein Mann gehört nicht in ein Parlament."

Der AfD-Kandidat wehrt sich gegen Kritik: "Wir dürfen unsere deutsche Sprache nicht geißeln, indem wir Sprüche, die so nahe am Leben stehen, uns selbst verbieten."

Oehmes Sprecherin Janin Klatt-Eberle (50) setzt hinzu:

"Wir werden die Einschränkung der Redefreiheit bekämpfen."

Dazu zähle auch "Deutschland erwache" (NSDAP, SS, SA).

Ob es bereits Anzeigen gegen Ulrich Oehme gibt, konnte die Polizei gestern nicht klären.

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