Erzgebirge: Männelmacher wollen Kulturerbe werden

Annaberg-Buchholz - Vom Nussknacker zur Pyramide: Geht es nach dem Freistaat Sachsen, ist Erzgebirgisches Kunsthandwerk bald immaterielles Kulturerbe. Im Frühjahr 2025 entscheidet die Kulturministerkonferenz der Länder über die Aufnahme ins Bundesverzeichnis.

Holzspielzeugmacher Markus Füchtner drechselt in seiner Werkstatt in Seiffen Grundkörper für einen Nussknacker. Schon bald könnte die Handwerkskunst zum Kulturerbe werden.
Holzspielzeugmacher Markus Füchtner drechselt in seiner Werkstatt in Seiffen Grundkörper für einen Nussknacker. Schon bald könnte die Handwerkskunst zum Kulturerbe werden.  © Hendrik Schmidt/dpa

Der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller hatte die Bewerbung eingereicht. Man wolle das regionale Kunsthandwerk als identitätsstiftendes und traditionelles Kulturgut in einer globalisierten und digitalisierten Welt erhalten und weiterentwickeln, erklärte Geschäftsführer Frederic Günther (37). Über 50 Betriebe sind im Verband organisiert.

Der Freistaat folgte dieser Argumentation und leitete die Bewerbung an die Kulturministerkonferenz weiter. Außerdem wurde Handwerkskunst aus dem Erzgebirge in die Sächsische Landesliste aufgenommen.

Kulturministerin Barbara Klepsch (58, CDU) begründete die Entscheidung: "Das Erzgebirge steht seit Jahrhunderten für authentische Handwerkskunst im besten Sinne des Wortes. Hier entstehen einzigartige und qualitativ hochwertige Erzeugnisse, für die ganz spezielle Handwerkstechniken entwickelt wurden, etwa das Reifendrehen oder das Spanbaumstechen."

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Aktuell sind 150 Einträge im Bundesverzeichnis gelistet, davon zwölf mit Sachsenbezug wie das "Singen des Steigerlieds" oder die "Genossenschaftsidee". Zuletzt wurde das "Bergsteigen in Sachsen" ins Verzeichnis aufgenommen.

Ob Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge als weiterer Eintrag hinzukommt, entscheidet sich nächstes Jahr.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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