Erzgebirge: In diesem verlassenen Spaßbad findet bald ein Kunstfestival statt
Thalheim - Erste Auswärtspartie für die "Begehungen"! Das Kunstfestival findet in diesem Jahr nicht wie gewohnt in Chemnitz, sondern in Thalheim statt. Der Standortwechsel soll schon jetzt den Blick auf die Kulturhauptstadt-Region 2025 schärfen. Dafür soll das ehemalige Erzgebirgsbad aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden. Das Motto: "Plansch".
Die "Begehungen" lassen verlassene und oft vergessene Orte mit Kunstprojekten wieder lebendig werden. Vom 11. bis 21. August ist das Erzgebirgsbad unter dem Titel "Plansch" an der Reihe.
"Für unsere Festivalidee ist das eine einmalige Gelegenheit, ich möchte fast sagen ein Traum", begründet Lars Neuenfeld vom Verein "Begehungen" die Entscheidung.
Die Besucher würden ihr Erzgebirgsbad ganz neu erleben. Die Halle samt ihrer Becken und Rutschen, der ehemalige Saunabereich und das weitläufige Außengelände sollen mit unterschiedlichsten Kunstwerken in einen einmaligen Ausstellungsraum verwandelt werden.
Besucher erwartet Konzerte, Vorträge, Lesungen und Performances.
Hunderte Künstler aus aller Welt bewerben sich jährliche für die Teilnahme am Festival. 20 bis 25 Werke werden für die Ausstellung ausgewählt.
Bürgermeister freut sich: "Es ist ein tolles Projekt"
Bürgermeister Nico Dittmann (36) freut sich über die frühe Teilhabe als Kulturhauptstadt-Partner: "Es ist ein tolles Projekt. Thalheim sowie die Region sind wichtiger Bestandteil seit Beginn an und mit der Veranstaltung soll die Vernetzung weiter vorangetrieben werden. Der außergewöhnliche Ort, unser ehemaliges Erzgebirgsbad, ist mit großer Sorgfalt und Bedacht gewählt."
Nach finanzieller Schieflage wurde das Bad 2014 geschlossen. Während des Festivals soll auch die Nachnutzung ab 2023 vorgestellt werden.
Das Kunstfestival findet seit 2003 in Chemnitz statt, zuletzt auf dem Bahnhofsareal in Altendorf. Jährlich zählen die Veranstalter mehr als 5000 Besucher.
2022 wird es unter anderem durch Mittel der Kulturstiftung des Bundes und des Freistaats sowie der Kulturhauptstadt 2025 finanziert.
Titelfoto: Uwe Meinhold