Erzgebirge: Alpakas bekommen ihre Sommerfrisur
Oberwiesenthal - Rund 80 Tiere leben bei Romy Schmidt und Fritz-Jürgen Hieke (71). Pünktlich zum Sommerbeginn am 1. Juni haben die Züchter angefangen, ihre Tiere zu scheren. Die Traumweide, die am Fichtelberg im Erzgebirge liegt, zählt mit zu den größten Alpakazüchtern in Deutschland.
Nachdem Romy Schmidt vor mehr als 20 Jahren einen Artikel über Alpakas in der MOPO gesehen hat, wollte sie unbedingt eines der Tiere haben. "Wir sind dann nach Dresden zu einer Farm gefahren und haben dort zwei Alpakas gekauft", erinnert sich Fritz-Jürgen Hieke.
Das Alpaka stammt ursprünglich aus den südamerikanischen Anden und ist eine Kamelform. Das Besondere ist ihre Wolle. "Wir verarbeiten die Wolle der Alpakas, sie ist die beste Naturfaser, die es gibt. Sie ist Temperatur-regelnd, kratzt nicht und ist für Allergiker geeignet", erklärt Hieke.
Mit ihren Tieren können sie im Jahr zwischen 250 und 300 Kilogramm Wolle gewinnen und arbeiten stetig daran, die Faser zu verfeinern. Alles wird regional in Oberwiesenthal hergestellt, sogar die Wolle wird manuell gewaschen.
"Je feiner die Faser, desto besser ist sie in der Verarbeitung", sagt Hieke. Er selbst ist seit acht Jahren Präsident des Alpakazucht Verband Deutschland und prüft Alpaka Wolle aus Deutschland sowie Österreich auf ihre Qualität.
In den nächsten Tagen erwarten die Züchter wieder Nachwuchs, zwischen 15 und 20 Jungtiere sollen bald das Licht der Welt erblicken. In ihrem Hofladen und auch Onlineshop kann man Decken, Socken oder auch Mützen aus der besonderen Faser kaufen.
Infos: www.traumweide.com
Titelfoto: Oliver Kaufmann