Erst Geld-, jetzt Zeitnot! Aue will Landesgartenschau verschieben
Aue - Die Auer werfen das Handtuch! Wegen chronischer Geldnot will die Stadt Aue-Bad Schlema die Landesgartenschau (LGS) auf 2027 verschieben.
Es fing alles so harmonisch an: Noch im Juni hatten Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) und Aues OB Heinrich Kohl (68, CDU) im Kurpark von Bad Schlema einen Blutahorn gepflanzt und damit die Bauarbeiten zur Landesgartenschau 2026 offiziell gestartet. Motto: "Vom Wismutschacht zur Blütenpracht".
Doch die Realität hat die Wunschwelt inzwischen eingeholt. Die miserable finanzielle Ausstattung sächsischer Kommunen einerseits und die hohe Zuschuss- und Darlehensgewährung an die örtliche Kurgesellschaft zum anderen führten dazu, dass die Stadt monatelang keinen Haushalt zustande brachte.
Ohne gültigen Haushalt hätten keine Bauaufträge vergeben werden können, teilte die Stadtverwaltung gestern mit. Die Folge: Große LGS-Projekte wie der Wegebau konnten bis heute nicht mal ausgeschrieben werden.
Auf der Stadtratssitzung am Mittwoch wurde nun zwar ein Haushalt beschlossen, doch für die Realisierung der vielen Bau- und Pflanzvorhaben, die mit einer Mindestbauzeit von 14 Monaten veranschlagt sind, dürfte das zu spät sein.
Das sieht jedenfalls auch die Stadtverwaltung und will nun bei der Staatsregierung die Verschiebung auf 2027 beantragen.
"Jede Pflanze benötigt nach der Neupflanzung ausreichend Zeit für ihre Entwicklung. Mit einer Verschiebung wird eine Vegetationsperiode als Entwicklungszeit für wesentliche Pflanzbereiche gewonnen", heißt es in der Begründung.
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Meinhold, Ralph Kunz