Erneuter Polizeieinsatz in Reichsbürger- und Selbstverwalterszene im Erzgebirge

Seiffen - Großeinsatz in einem ehemaligen Hotel in Seiffen (Erzgebirge).

Die Polizei sucht nach mehreren Personen, gegen die unter anderem Haftbefehle vorlagen.  © Kristian Hahn

In dem leer stehenden Gebäude in der Deutschneudorfer Straße wohnen seit geraumer Zeit mehrere Personen des sogenannten "Indigenen Volkes der Germaniten".

Hintergrund des Einsatzes war "das Auffinden mehrerer Personen, gegen die unter anderem Haftbefehle vorlagen", teilte die Polizei mit.

Unter der Federführung des Polizeireviers Marienberg und mit Unterstützung der sächsischen Bereitschaftspolizei setzten die Polizisten gegen 7 Uhr die vorliegenden Beschlüsse verschiedener Amtsgerichte aus dem Bundesgebiet um.

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Dabei trafen sie auf eine 16-Jährige, gegen die das Amtsgericht Ulm einen einwöchigen Dauerarrest wegen Verstoßes gegen das Schulgesetz verhängt hatte. Die Jugendliche wurde zum Absitzen des dauerhaften Jugendarrestes in eine sächsische Justizvollzugsanstalt verbracht.

Eine 56-jährige Frau konnte eine noch offene Geldstrafe von mehr als 1300 Euro nach einer Verurteilung vor Ort begleichen und eine Vollstreckung damit verhindern.

Ihr 17-jähriger Sohn hingegen wurde von den Einsatzkräften mitgenommen und einem Jugendamt übergeben. Er wurde vom Amtsgericht Kerpen aus festgestellten schutzwürdigen Gründen zur Ingewahrsamnahme ausgeschrieben.

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Bereits der zweite Einsatz im ehemaligen Hotel

Im Oktober wurde bereits nach einem siebenjährigen Kind in dem ehemaligen Hotel in Seiffen gesucht.  © Ralph Kunz

Ein 64-jähriger Mann konnte ebenfalls das Gefängnis umgehen. Bei ihm waren noch 8000 Euro offen, nachdem er aufgrund von diversen Delikten verurteilt worden war, weswegen Justizbehörden in Frankfurt/Oder ihn per Haftbefehl gesucht hatten.

Er konnte die ausstehende Summe unverzüglich aufbringen und in Seiffen bleiben.

Während des Einsatzes kam es zu keinen Störungen durch die deutschen Betroffenen oder anderweitig bemerkenswerte Vorkommnisse, teilte die Polizei mit.

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Bereits Anfang Oktober kam es in dem ehemaligen Hotel zu einem Polizeieinsatz. Damals sollte das siebenjährige Kind einer 45-jährigen Frau gefunden werden, die ebenfalls der Reichsbürger- und Selbstverwalterszene angehört. Das Kind konnte anschließend dem zuständigen Jugendamt übergeben werden.

Das "Indigene Volk der Germaniten" ist eine Gruppierung, die der Reichsbürger- und Selbstverwalterszene zuzuordnen ist und die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und deren Rechtssystem ablehnt.

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