Erfolgsprojekt im Erzgebirge: Pyramiden als Kunstwerke helfen Kreativen aus der Krise
Marienberg/Chemnitz - Kreativ durch die Corona-Krise: Die Initiative "Kunst für die Welt" vereint erzgebirgische Tradition, moderne Kunst und regionale Wirtschaft. Die Idee: Künstler aus der Umgebung gestalten Weihnachtspyramiden in ihrem eigenen Stil und verkaufen sie an Unternehmer.
"Wir wollten die Künstler auf unkomplizierte Weise unterstützen", sagt "Kunst für die Welt"-Mitinitiatorin Andrea Steinert (52). Schon sieben Künstler und acht Unternehmen haben so zusammengefunden.
Davon profitierten auch die Firmen, die dadurch einen kreativen Impuls für den eigenen Weg durch die Krise erhielten. "Das Projekt ist ein erstaunlicher Erfolg", freut sich Steinert.
Die in Chemnitz lebende Malerin Anne Schlesinger (28) war sofort Feuer und Flamme: "Ich stamme aus dem Erzgebirge, die Pyramiden waren immer ein Teil von mir. Daher war mir gleich klar, dass ich mitmache." Für einen Zahnarzt bemalte sie den Pyramiden-Drehteller mit einem weit geöffneten Mund. Für die Möbelfabrik Remi in Freiberg gab es eine möblierte Pyramide mit Firmenlogo.
Der Chemnitzer Künstler Jean Schmiedel hat seine Pyramiden mit "Ramsch" verziert: "Ich hab kistenweise Material, von Überraschungsei-Figuren bis zu Totenköpfen. Da hab ich einfach reingegriffen. Bei einer Pyramide ist sogar ein Indianerhäuptling mit Motorrad dabei", sagt er.
Doch es ist eine aufwendige Arbeit: Zwei Tage brauche er für eine Pyramide. "Aber in Corona-Zeiten ist ja Zeit dafür."
Titelfoto: Kunstfürdiewelt eG