Engstelle statt Umgehung: Diese Straße im Erzgebirge wird Versuchs-Strecke

Grossolbersdorf - Wieder mal schlechte Stimmung hoch über Zschopau (Erzgebirgskreis): Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) bereitet einen einjährigen Verkehrsversuch mit einer gesperrten Fahrspur im Ortsteil Hohndorf vor. Die Bürgerinitiative für die Umgehungsstraße fühlt sich verschaukelt.

Bis August kehrt Ruhe ein in Hohndorf. Die Fahrbahn nach Zschopau wird erneuert.
Bis August kehrt Ruhe ein in Hohndorf. Die Fahrbahn nach Zschopau wird erneuert.  © Sven Gleisberg

Bis 19. August wird die B174 zwischen Zschopau und Hohndorf gesperrt und der Asphalt erneuert. Umleitungen führen über Scharfenstein und Hopfgarten über die B101 zur Heinzebank und zurück Richtung Chemnitz über Börnichen und Waldkirchen.

Das LASuV nutzt die Baustelle, um in Hohndorf einen Verkehrsversuch vorzubereiten. Die linke Spur bergauf wird dauerhaft gesperrt, breite Verkehrsinseln sollen das Überqueren der Ortsdurchfahrt erleichtern.

Für Frank Baldauf (71) von der Bürgerinitiative für die Umgehungsstraße ist das eine Lachnummer: "Die Maßnahme soll uns vorgaukeln, dass etwas gemacht wird. An unserem Hauptproblem, den 13.500 Fahrzeugen täglich durch Hohndorf, darunter 4500 Laster, ändert es nichts."

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Es gibt noch eine zweite Bürgerinitiative im Ort, die IG B174. Deren Sprecher Normen Knorr (37) lobt den Versuch: "Die Spursperrung haben wir mit dem Gemeinderat auf den Weg gebracht. Wenn die Umgehungsstraße noch Jahre dauert, wollen wir wenigstens die Sicherheit erhöhen."

Frank Baldauf (71), Sprecher der Bürgerinitiative, fordert eine Umgehungsstraße statt des Verkehrsversuchs.
Frank Baldauf (71), Sprecher der Bürgerinitiative, fordert eine Umgehungsstraße statt des Verkehrsversuchs.  © Sven Gleisberg
In Hohndorf fordern Bürger seit vielen Jahren eine Umgehungsstraße. Jetzt tut sich was - der Freistaat bereitet einen Verkehrsversuch vor.
In Hohndorf fordern Bürger seit vielen Jahren eine Umgehungsstraße. Jetzt tut sich was - der Freistaat bereitet einen Verkehrsversuch vor.  © Sven Gleisberg

Ulrike Kahl (63), Kreisrätin der Grünen, kritisiert, dass der Versuch den Schwerlastverkehr nicht in den Griff kriege. "Wir brauchen eine Verlagerung der Güter auf die Schiene und als Sofortmaßnahme Tempo 30."

Titelfoto: Fotomontage: Sven Gleisberg (2)

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