Eine Gondel vom Fichtelberg zum Keilberg? Große Pläne fürs Skigebiet in Oberwiesenthal
Oberwiesenthal - Aufbruchstimmung am Fichtelberg! Trotz der aktuell aberwitzigen Liftsituation soll das Skigebiet schon bald zukunftsfähig ausgebaut werden - weniger kleckern, mehr klotzen. Ein neuer Liftbetreiber und ein neuer Bürgermeister bringen frischen Wind auf das Dach Sachsens.
Im Frühjahr übernahm Familie Gläß aus Schöneck (Vogtland) die Liftgesellschaft Oberwiesenthal (LGO) und gab gleich mal die Erstellung einer Vorkonzeption für eine transnationale Skigebietsentwicklung in Auftrag.
Die Mayer Management Group aus Graz ließ dazu österreichische Tourismus- und Skigebietsexperten Verbesserungsvorschläge austüfteln.
Dabei geht es nicht nur um die Modernisierung der Aufstiegshilfen und die Optimierung und Verbreiterung der Pisten. Auch eine Rennstrecke für Wettkämpfe und eine multifunktionale Arena sollen geprüft werden - außerdem ein Verkehrskonzept und ein Parkhaus.
Laut MM-Group wird ein Investitionsaufwand von 70 Millionen Euro angenommen.
Gibt's bald eine Gondelbahn zwischen Fichtelberg und Keilberg?
LGO-Geschäftsführer Constantin Gläß: "Für die Sommermonate wünschen wir uns auch Mountainbike-Strecken mit Verbindungen nach Tschechien. Mit den Betreibern des Keilberg-Skigebietes sind wir im regen Austausch." Selbst für eine Gondelbahn zwischen Fichtelberg und Keilberg soll es eine Machbarkeitsanalyse geben.
Obwohl Bürgermeister Jens Benedict (35) erst seit Dezember im Amt ist, konnte er die auch städtische Fichtelbahngesellschaft und den Stadtrat für den "Re-Start Oberwiesenthal" begeistern.
Ohne Gegenstimme wurde jetzt die Gründung einer Entwicklungsgesellschaft beschlossen, die den Planungsprozess vorantreibt.
Projekte am Fichtelberg förderte der Freistaat bisher nur kleckerweise, weil es bei den verschiedenen Antragstellern zu viele Widersprüchlichkeiten gab.
Jens Benedict gibt ein Signal nach Dresden: "Ab sofort arbeiten wir alle in die gleiche Richtung und sprechen mit einer Stimme."
Sachsens Skilifte dürfen bald wieder laufen
Während in Tschechien, Thüringen und Bayern die Lifte laufen dürfen, herrscht auf Sachsens Skipisten aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen des Freistaates gespenstische Stille.
Erst am Freitag kündigte das Kabinett an, dass diese absurde Situation nun geändert werden soll. Konkrete Regelungen werden am Dienstag bekannt gegeben, es läuft wohl auf 2G am Lift hinaus.
Die Pistenbetreiber in Oberwiesenthal und Altenberg warfen am Freitag schon mal vorsorglich die Schneekanonen an.
Titelfoto: Uwe Meinhold, Jens Büttner/dpa