Diese historische Mühle in Sachsen erzeugt jetzt Strom
Raschau - Mehl wird dort schon seit mehr als 30 Jahren nicht mehr gemahlen, dennoch ist die Süss-Mühle in Raschau (Erzgebirge) ein wahres Kleinod.
Urkundlich erstmals im Jahr 1240 im Zusammenhang mit dem Kloster Grünhain erwähnt, zählt sie heute zu den ältesten noch existierenden Gebäuden in der Gemeinde Raschau-Markersbach. Und: Seit 150 Jahren ist sie in Privatbesitz der Familie Süss.
"Vom Kaiserreich bis heute: Die Zeiten mit ihren politischen Besonderheiten waren nicht immer leicht. Es gehört schon viel Enthusiasmus dazu, durchzuhalten", sagt Hannelore Döscher (74), die Tochter des letzten Müllers Karl Süss.
"Aber das haben wir. Mittlerweile steht die sechste Generation in den Startlöchern, um das Erbe fortzuführen."
Das große Gebäude ist liebevoll hergerichtet. Im Inneren befinden sich Wohn- und Ausstellungsräume.
"Der Weg vom Korn zum Mehl lässt sich noch anhand historischer Mahltechnik nachvollziehen. Auch Schrotsteine und Walzenstühle sind in einem gut erhaltenen und funktionsfähigen Zustand", erklärt ihr Mann Hans-Joachim (74).
"Das Wasserrad mit einem Durchmesser von 4,20 Meter sowie einer Francis-Turbine aus dem Jahre 1920, die sich im Inneren des Hauses befinden, dienen heute der Produktion von Strom."
Meißner Porzellanglockenspiel ist eines der Highlights der Mühle
Eine Besonderheit der Süss-Mühle ist das transportable "Meißner Porzellanglockenspiel".
Hannelore Döscher: "Es besteht aus 26 originalen Meißner Porzellanglocken. Mein Vater hat es konstruiert und gespielt. Ich habe diese Tradition fortgeführt, trat damit im DDR-Fernsehen, im 'Kessel Buntes' auf."
Zum Mühlentag am Pfingstmontag öffnet die Süss-Mühle ihre Türen. Das Haus mit einem rustikalen Trausaal ist auch eine beliebte Hochzeits-Location.
Titelfoto: Kristin Schmidt