Erstmals nach 160 Jahren: Im Fortuna-Stolln dreht wieder ein Wasserrad
Deutschneudorf - Historische Technik im Bergwerk: Im Fortuna-Stolln wird es das erste Mal seit 160 Jahren wieder ein Wasserrad geben. Damit soll die alte Tradition weiterleben.
"Wir wollen zeigen, wie früher gearbeitet wurde. Das soll nicht in Vergessenheit geraten", sagt Bergführer Jens Wagner (46) vom Besucherbergwerk Deutschkatharinenberg. "Es gab im Jahr 1740 vier Wasserräder im Bergwerk, das größte zehn Meter. So etwas sieht man heute nur noch selten, vor allem mit funktionierender Pumpe."
Die Idee kam Wagner gemeinsam mit Knut Beyer (33). Der Holzkünstler macht sonst eigentlich Räuchermännchen. Doch nach einem Jahr Planung und einem Jahr Bauzeit ist es am Sonntag endlich so weit.
Das 2,50 Meter hohe Wasserrad wird eingeweiht. Genau wie früher soll das Rad dann Pumpen antreiben, die das Grundwasser aus dem Bergwerk hinaus in die Schweinitz befördern. "Uns ist es wichtig, nicht nur abstrakt zu erklären, sondern den Besuchern wirklich zu zeigen, wie das damals funktioniert hat", so Wagner.
Deshalb wurde das Wasserrad originalgetreu aus Eichenholz und Eisen gebaut. "Allerdings haben wir anders als bei den historischen Rädern auch Schrauben benutzt, sonst fällt das Ganze ja nach vier Jahren wieder auseinander", sagt Wagner schmunzelnd.
Neugierige können das Wasserrad ab Sonntag bewundern. Führungen gibt’s für 8 Euro.
Weitere Infos unter www.fortuna-bernstein-deutschneudorf.de oder Tel. 037368/12942.