DDR-Filmkult im Erzgebirge: Gunter Böhnke spukt auf Schloss Schlettau

Schlettau - Den Anblick von Kameraleuten, Maskenbildnern und Schauspielern ist man auf Schloss Schlettau gewöhnt. Für das neueste Filmprojekt kam ganz besonderer Besuch ins Erzgebirge: zwei wahre Kino- und TV-Größen der DDR.

Kreative Zusammenarbeit: Das Dreiergespann um Bürgermeister Conny Göckeritz (48), Produzent Oliver Kaufmann und Schauspieler Gunter Böhnke (78, v.l.) ist stolz auf den Kurzfilm "Mord auf Schloss Schlettau".
Kreative Zusammenarbeit: Das Dreiergespann um Bürgermeister Conny Göckeritz (48), Produzent Oliver Kaufmann und Schauspieler Gunter Böhnke (78, v.l.) ist stolz auf den Kurzfilm "Mord auf Schloss Schlettau".  © Uwe Meinhold

Conny Göckeritz (48), Schlettauer Bürgermeister und Chef des Schloss-Fördervereins, ist ein Stehaufmännchen: Als die Gänge seines geliebten Schlosses Schlettau coronabedingt leer blieben, reagierte er prompt.

"Ich weiß es noch genau: Es war der 19. März - alles machte zu. Wir mussten etwas unternehmen. Also meldete ich mich bei Oliver Kaufmann." Besagter Oliver Kaufmann ist ein bekannter Filmemacher aus der Region. Zusammen entwickelten die beiden eine fixe Idee: Wir drehen einen Film!

"Dieser Einfall wurde zum Selbstläufer", erinnert sich Kaufmann. "Ich brachte den Regisseur Günter Meyer ins Spiel, den man von den Spuk-Filmen kennt." Conny Göckeritz wollte niemand Geringeres als DDR-Schauspieler Gunter Böhnke (78) als Hauptbesetzung.

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Der gebürtige Dresdner stand bereits als Vierjähriger für die Märchenverfilmung "Schneewittchen" vor der Kamera und machte sich später als Kabarettist einen Namen. "Den können wir uns niemals leisten", dachte Kaufmann. "Ich rufe einfach mal an", entgegnete Göckeritz. Und siehe da: Böhnke sagte zu.

Die Filmpremiere musste coronabedingt ein Jahr lang immer wieder verschoben werden. Am Donnerstag wurde das Stück erstmals vor Publikum gezeigt.
Die Filmpremiere musste coronabedingt ein Jahr lang immer wieder verschoben werden. Am Donnerstag wurde das Stück erstmals vor Publikum gezeigt.  © Uwe Meinhold

"In den Pausen erzählten Günter und Gunter von Filmprojekten aus DDR-Zeiten"

Mord und Übernatürliches: Vier Tage lang wurde der knapp zehnminütige Krimi gedreht.
Mord und Übernatürliches: Vier Tage lang wurde der knapp zehnminütige Krimi gedreht.  © Uwe Meinhold

An vier Drehtagen im September 2020 schlüpfte Böhnke für "Mord auf Schloss Schlettau" in die Rolle eines Schlossführers, der einer Besuchergruppe das erzgebirgische Gemäuer zeigt.

Währenddessen treibt der Geist des verstorbenen Hofkommissars Wunnerlich (Gerd Schlott) sein Unwesen. "In den Pausen erzählten Günter und Gunter von Filmprojekten aus DDR-Zeiten", berichtet Göckeritz.

Besucher können den Film künftig im Schloss sehen oder dort käuflich erwerben. Eine Fortsetzung ist nach den ersten positiven Feedback nicht ausgeschlossen.

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Der Name steht auch schon fest: Spuk auf Schloss Schlettau.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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