Das Wandern ist der Sachsen Lust: Immer mehr Einheimische zieht's an die frische Luft
Oberwiesenthal - Auf rund 17.000 Kilometern offizieller Wanderwege in Sachsen sind Paare, Gruppen, Einzelgänger und Familien unterwegs.
Schon vor Corona galten die Sachsen mit durchschnittlich acht Wanderungen pro Jahr als wanderlustigstes Völkchen - nach den Thüringern. Neuerdings gibt es sogar eine Wander- und Pilgerakademie und geführte Touren werden immer beliebter.
Am Wochenende startet in Oberwiesenthal (Erzgebirge) die Herbstwanderwoche, in der es jeden Tag eine geführte Wanderung gibt.
"Was als Tourismusprojekt gedacht war, zieht inzwischen genauso viele Menschen aus der Region an. Auch immer mehr jüngere Teilnehmer sind dabei", weiß Heike Lautner (58), die ihre Gruppen auf dem Weg durch den Zechengrund gleichzeitig auf die Spuren des alten Bergbaus führt.
Die Erzgebirgsstadt lockt neuerdings zu jeder Jahreszeit mit einer solchen Wanderwoche. Heike Lautner: "Die Leute wollen raus, Ruhe finden, den Kopf vom Alltag freibekommen und gleichzeitig etwas Neues erfahren."
Wer diesmal dabei ist, kann sogar mit einem Weltmeister losziehen. Am 24. September startet Skisprunglegende Jens Weißflog (58) an seinem Hotel eine 10 bis 14 Kilometer lange Tour. Infos zur Herbstwanderwoche gibt es unter: www.oberwiesenthal.de.
Um das Wandern weiter zu fördern, wird im Frohburger Ortsteil Kohren-Sahlis die erste Wander- und Pilgerakademie aufgebaut.
Projektmanagerin Kerstin Kracht (58): "Die ersten zertifizierten Wanderführer haben wir Ende 2021 ausgebildet und dabei beispielsweise Kenntnisse in Natur- und Erlebnispädagogik, Geologie, Erster Hilfe vermittelt. Dieses Jahr absolvierten erstmals Wegewarte und Pilgerbegleiter Kurse. Die Nachfrage ist enorm."
Titelfoto: Uwe Meinhold