Das Schleuser-Geschäft boomt! Bundespolizei schnappt fast täglich illegale Einwanderer
Marienberg - Seit Sommer nehmen illegale Einwanderung und Schleuser-Geschäfte an der deutsch-tschechischen Grenze zu. Die Bundespolizei Chemnitz ist in ihrem Einsatzgebiet gefordert. Fast täglich schnappen die Beamten Schleuser mit bis auf den letzten Sitz besetzten Fahrzeugen.
Allein in den vergangenen drei Wochen meldete die Bundespolizei Chemnitz rund 60 Flüchtlinge in Autos zwischen 15 und 46 Jahren. Der Großteil stammt aus Syrien, andere aus dem Irak oder der Türkei. Oft fehlen gültige Ausweise.
Schwerpunkt ist das Grenzgebiet bei Reitzenhain an der B174. Aber auch in Hohndorf, Fraunstein, Rehefeld, Satzung und kurz vor Zschopau wurden schon illegale Einwanderer gestellt. In vielen Fällen kommen Bürgerhinweise.
"Durch einen Pilzsammler wurde bekannt, dass sich in einem Waldgebiet unweit der B174 Gepäckstücke befinden und beobachtet wurde, wie mehrere Personen abgesetzt wurden", so eine Sprecherin der Bundespolizei.
Oft kommen sie in Autos oder Taxis mit ausländischen Kennzeichen.
Allein im September mehr illegale Einwanderer als im gesamten Jahr 2021
Die Lage im Erzgebirge passt ins Gesamtbild: "An der deutsch-tschechischen Grenze wurden allein im September 2022 mehr als 4000 unerlaubt eingereiste Personen festgestellt. Der Wert übersteigt den des Gesamtjahres 2021", so Bundespolizei-Sprecher Axel Bernhardt (37).
Abhängig von der Lage kontrollieren die Beamten alle relevanten Verkehrswege mit unterschiedlicher Intensität.
Erwachsene Schutzsuchende werden laut Bernhardt nach Identitätsfeststellung in die zuständige Erstaufnahmeeinrichtung verwiesen. Unbegleitete Minderjährige kommen in die Obhut des Jugendamtes, Familien werden nicht getrennt.
Innenminister Armin Schuster (61, CDU) sagte erst kürzlich, dass der Ansturm kaum noch zu bewältigen sei und fordert vom Bund mehr Kontrollen.
Titelfoto: Haertelpress, Marko Förster