Bürgermeister lässt Zufahrt zum Haus der behinderten Bella bauen

Niederwürschnitz - Geht doch! Nachdem TAG24 über die Baustellen-Probleme der schwerbehinderten Bella Fankhänel (20) vor ihrer Haustür berichtete, kam plötzlich Bewegung ins Spiel. Der Bürgermeister drückte einen eigentlich abgeschmetterten Plan durch, die Wasserwirtschaft RZV spielt ebenfalls mit.

Seit ihrer Geburt schwerbehindert lähmt eine Spastik Bellas (20) linke Körperhälfte. Papa Norman (45) muss sie stützen - auf einem viel zu engen Gehweg.
Seit ihrer Geburt schwerbehindert lähmt eine Spastik Bellas (20) linke Körperhälfte. Papa Norman (45) muss sie stützen - auf einem viel zu engen Gehweg.  © Uwe Meinhold

Auf der Hohensteiner Straße in Niederwürschnitz (Erzgebirgskreis) wurde die Bundesstraße aufgerissen, die Leitungen darunter werden seit einem Jahr erneuert.

Bella ist seit ihrer Geburt schwerbehindert, eine Spastik lähmt die linke Körperhälfte. Aufgrund der Baustelle kommen weder Auto noch Werksbus aufs anliegende Grundstück. Ohne ihre arbeitenden Eltern Norman (45) und Nancy (43) wäre Bellas Recht auf Teilhabe und Mobilität komplett verbaut.

Die Fankhänels hatten dem zuständigen Straßenbauamt drei Vorschläge unterbreitet, wie sie doch noch ans Haus kommen - abgeschmettert. TAG24 sah die Aufzeichnungen.

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Nun sprang ihnen der Niederwürschnitzer Bürgermeister Matthias Anton (parteilos) zur Seite. "Der größte Dank geht an den Wasserversorger", so Anton zu TAG24. Fankhänels Vorschlag, einen Weg entlang des kommunalen Wasserspeichers vorm Haus zu errichten, unterstützte er aus dem Urlaub heraus gegenüber dem Versorger.

Rechts neben dem Speicherhäuschen bekommt die schwerbehinderte Bella endlich ihren Weg. Dafür hat sich der Bürgermeister persönlich starkgemacht.
Rechts neben dem Speicherhäuschen bekommt die schwerbehinderte Bella endlich ihren Weg. Dafür hat sich der Bürgermeister persönlich starkgemacht.  © Uwe Meinhold
Auf der Hohensteiner Straße in Niederwürschnitz wurde die Bundesstraße aufgerissen, die Leitungen darunter werden seit einem Jahr erneuert.
Auf der Hohensteiner Straße in Niederwürschnitz wurde die Bundesstraße aufgerissen, die Leitungen darunter werden seit einem Jahr erneuert.  © Uwe Meinhold

Werksbus könnte schon am Montag fahren

Dem RZV gehört das Grundstück, für die menschliche Aktion machen sie natürlich den Weg frei, so der RZV.

"Herr Anton hat von vornherein sein Bestes gegeben", bedanken sich die Fankhänels. "Das ist wirklich eine große Erleichterung - wenn's denn ordentlich gemacht wird."

Mit Bella übten sie das Ein- und Aussteigen an der neuen Stelle schon am Mittwoch. Am Donnerstag war Spatenstich. Und vielleicht fährt bereits am Montag der Werksbus von der neuen Haltestelle Wasserspeicher ab.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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