Schlimmer Verdacht nach Bränden im Erzgebirge: Zünden Tuning-Hasser Autos an?
Zwönitz - Autozündler versetzen Zwönitz (Erzgebirge) in Angst. In der Nacht zu Dienstag steckten Vandalen einen geparkten Mazda in der Lessingstraße an. In derselben Straße wurde eine Woche zuvor ein Mitsubishi abgefackelt. Eventuell steckt dahinter ein krudes Motiv.
David Lieback (37) hat einen Verdacht: "Beide abgebrannten Autos waren getunt und aufgebaut. Eventuell hat es ein Mensch auf solche Fahrzeuge abgesehen." Lieback passt auf seinen Golf IV jetzt besonders gut auf - auch er ist getunt und hat sogar Flügeltüren.
Tuning-Hasser im Erzgebirge? Spezialfahrzeug-Folierer Robert Hermanns (Firma "Carfield" in Thum) findet den Gedanken nicht abwegig: "Vielleicht beginnt hier gerade eine Brandserie."
Hermanns hat zu dem abgefackelten Mazda eine besondere Beziehung: Er brachte die auffällige Folie an.
Der aktuelle Fall passierte an einer äußerst sensiblen Stelle. Der Mazda brannte direkt vor der Häschen-Gruppe des städtischen Kindergartens in der Lessingstraße aus. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude. Doch die Kita-Leiterin will sich lieber nicht zu der Gefahr äußern.
Gerüchte um Motiv im Umlauf
Das tut dafür die Anwohnerin Celine (17). Sie findet zwei Brandstiftungen in nur einer Woche "komisch" und berichtet von Gerüchten in Zwönitz: "Angeblich haben sich Jugendliche zur Challenge verabredet, Autos anzuzünden. Wenn das stimmt, wäre es nicht cool."
Das sagt sich auch die Polizei, die in beiden Fällen ermittelt und Zusammenhänge prüft.
Titelfoto: André März, Bernd Rippert