Besitzer sucht einen Nachfolger: Wer will meine Mühle kaufen?
Neukirchen/Erzgebirge - Die Herrenmühle in Neukirchen bleibt Spekulationsobjekt. Die Kauf-Verhandlungen zwischen Besitzer Claus Hachelberg (76) und der Gemeinde sind endgültig gescheitert. Der Heimat- und Geschichtsverein Neukirchen verliert eine ideale Event-Location. Rechtsanwalt Michael Garling hat Kommunikation und Käufer-Suche übernommen.
Der Heimatverein musste Stühle, Zelt und Ausstellungsmaterial auslagern, sucht eine neue Heimat. "Die Räumungsaufforderung per Anwaltsbrief kam völlig unerwartet. Der Kauf durch die Gemeinde ist vom Tisch, der Drops ist gelutscht", sagt der Vorsitzende Jürgen Beyer (66). Er versteht Vereinskollege Hachelberg.
Die Gemeinde bot Hachelberg zehn Prozent vom Kaufwert, kostenfreies Mietrecht und Mitspracherecht an. Der Anwalt lehnte das als inakzeptabel ab. Eine Angebotsnachbesserung auf 30 Prozent scheiterte im Gemeinderat. Das Geld ist knapp, eine Grundschule geplant.
Bürgermeister Sascha Thamm bleibt realistisch: "Weder die Sanierungskosten noch die Folgekosten für die Mühle sind bezifferbar." Jetzt will der Anwalt die Mühle inserieren. Das Dach ist baufällig. Ansonsten ist die Mühle gut erhalten und zählt zu den letzten funktionstüchtigen technischen Denkmälern Sachsens.
Beyer hofft auf einen externen Käufer und eine Rückkehr des Vereins. Die Gemeinde wollte das Denkmal eigentlich erhalten, Oberschüler hatten sogar schon ein Nachnutzungskonzept erstellt.
Besitzer Hachelberg möchte sich nicht äußern, sein Anwalt beruft sich auf Schweigepflicht.
Titelfoto: Erz-Foto/Georg Ulrich Dostmann