Beim Bundeswettbewerb ausgezeichnet: "Grüne Schule grenzenlos" lockt die halbe Welt ins Erzgebirge
Mulda/Berlin - Wer das 700-Einwohner-Örtchen Zethau im Erzgebirge für den A... der Welt hält, wird eines Besseren belehrt. "Wir sind der Nabel der Welt!", sagt Christoph Weidensdorfer (68), der vor mehr als 30 Jahren den Verein "Grüne Schule grenzenlos" gründete.
Seitdem organisiert der Vereins-Chef mit vier Mitarbeitern und zehn Ehrenamtlichen nicht nur Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche, sondern holt auch die halbe Welt ins Erzgebirge.
So viel Engagement wurde nun beim Bundeswettbewerb "Machen 2023" gewürdigt. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (47, SPD), zeichnete in Berlin den Zethauer Verein aus.
Natur, Tradition und Handwerk sind das Fundament des Vereins. Dazu kommen internationale Jugendprojekte. Angehende Landwirte aus Deutschland und Frankreich treffen sich, ebenso Forstleute aus Tschechien, Bulgarien und Finnland.
Bands aus Schottland, Schweden und Litauen spielen auf. Ein deutsch-tschechisches Begegnungszentrum bietet Projekte auf vielen Gebieten.
"Nebenbei" baute der Verein zwei ehemalige Schulgebäude zu Vereinshäusern aus, richtete ein Flachsmuseum ein.
5000 Euro Preisgeld: Damit soll das neue Infozentrum mit moderner Technik ausgestattet werden
Selbst die Preisübergabe illustrierte die einzigartige Verbindung der kleinen Bildungseinrichtung in die Welt: Weil der Vereins-Chef in Zethau 140 Schüler zu Gast und alle Hände voll zu tun hatte, nahm den Preis stellvertretend Dr. Sisira Withanachchi entgegen.
"Er kommt aus Sri Lanka, nahm als Student der Bergakademie an einem unserer Projekte teil und wurde Vereinsmitglied. Da er jetzt in Berlin lebt, hat er diese Aufgabe gern übernommen", so Weidensdorfer.
Von den 5000 Euro Preisgeld soll das neue Infozentrum für erzgebirgische Natur und Tradition mit Multimedia-Technik ausgestattet werden.
Titelfoto: Kristin Schmidt