Bärenstein gibt's auch im Weltall, ist aber als Stern längst explodiert
Bärenstein - Als weltweit einziges Dorf ist die Erzgebirgsgemeinde Bärenstein jetzt offizieller Namensgeber eines kosmischen Nebels. Etliche Einwohner des Ortes hatten durch eine Spende die Dokumentierung der Erscheinung am südlichen Sternenhimmel erst möglich gemacht.
Bereits seit Jahren erregt der Bärensteiner Mediendesigner Marcel Drechsler (39) als Astrofotograf weltweit Aufmerksamkeit.
Seit er sich eine kleine Sternwarte gebaut hat, macht er auch als Entdecker von sich reden.
Mit einem französischen und einem amerikanischen Gleichgesinnten fand er in nur zwei Jahren 139 zuvor unbekannte Planetarische Nebel: "Wir haben Blut geleckt."
Solche Nebel entstehen am Lebensende eines kleineren Sterns, wenn er das Stadium eines "Weißen Zwerges" erreicht. Bei einer Explosion wird die Gashülle abgestoßen und leuchtet noch einige zehntausend Jahre.
Der Stern des "Bärenstein-Nebels" explodierte vor etwa 20.000 Jahren. Marcel Drechsler: "Er ist etwa 840 Lichtjahre von der Erde entfernt, was in kosmischen Dimensionen eher wenig ist. Er leuchtet sehr schwach, ist aber riesig groß."
Er wurde Anfang des Jahres von dem Nebelsucher-Trio im Sternbild Schützen entdeckt. Um ihn zu fotografieren, mussten sie für mehr als 100 Stunden ein Teleskop in Chile mieten. Das ermöglichten Bärensteiner Spender, die jetzt auch mit einem schönen Foto belohnt werden. Die Uni Hongkong hat die Namensgebung Bärenstein offiziell bestätigt.
Weitere Infos zu dem "Bärenstein-Nebel" gibt es unter: www.sternwarte-baerenstein.de.
Titelfoto: imago images/Bernd März/Marcel Drechsler/Sternwarte Bärenstein