Annaberger Kät startet mit Schausteller-Sorgen
Annaberg-Buchholz - Steigende Strom- und Spritpreise machen nicht nur den Autofahrern zu schaffen. Auch die Schausteller auf der Annaberger Kät in Annaberg-Buchholz, die am heutigen Freitag nach zweijähriger Corona-Pause wieder losgeht, haben zu kämpfen.
Das größte Volksfest des Erzgebirges feiert in diesem Jahr 502-jähriges Bestehen. Gäste können auf der Kät wieder zahlreiche Attraktionen ausprobieren.
Zum Beispiel das Riesenrad, das Klaus Wilhelm (73) aus Hannover gehört. Ganz in Familie kommen die Wilhelms seit der Wende immer wieder nach Annaberg-Buchholz. Doch Corona und explodierende Energiepreise setzen seinem Unternehmen dieses Jahr arg zu.
Die Folge sind Preissteigerungen: "Energie auf Sparflamme machen wir nicht. Wir mussten notgedrungen die Preise erhöhen", erklärt Wilhelm. Für Erwachsene kostet der Eintritt jetzt sechs statt fünf Euro.
Ein Lied von ächzenden Energiepreisen und Überteuerungen kann auch Marco Welte (41) singen, der mit seiner Familien-Achterbahn das zweite Mal in Annaberg-Buchholz gastiert.
"Wir haben momentan Probleme mit dem Diesel. Die Lebensmittelkosten sind das nächste Problem. Dadurch muss man höhere Löhne zahlen", erklärt Marco Welte.
"Wenn man die Kosten eins zu eins an das Eintrittsgeld angleichen würde, wäre ein Ticket nicht mehr zu bezahlen"
Ebenfalls zum zweiten Mal in Annaberg-Buchholz ist Oliver Jehn (34) aus Eisenach mit seiner interaktiven Laser-Bahn "Laser Pix" dabei. Ihn belasten vor allem die Strom- und Dieselpreise. Der Preis für sein Laser-Abenteuer wurde seit 2017 um 1 Euro erhöht.
Für Hannes Hofmann (34) ist es bereits die vierte Kät. Mit seinem "Wasser-Spaß-Labyrinth" hatte auch er während Corona finanzielle Einbußen. "Wir müssen mit sehr viel Gefühl Eintrittspreise anlegen", sagt Hofmann. Wenn man die Kosten eins zu eins an das Eintrittsgeld angleichen würde, wäre ein Ticket nicht mehr zu bezahlen.
Aber Hofmann bleibt optimistisch: "Der Schausteller blickt immer positiv in die Zukunft, auch wenn er weiß, dass die Zeiten nicht einfacher werden."
Titelfoto: Uwe Meinhold