Annaberg-Buchholz - Chemnitz, Zwickau, Erzgebige: Übergriffe auf Busfahrer häufen sich. Während die Chemnitzer Verkehrsgesellschaft (CVAG) ihre Fahrer künftig mit Trennscheiben schützt, setzt die Regionalverkehr Erzgebirge GmbH (RVE) auf Deeskalationstraining.

Anlass für die Maßnahme waren drei Vorfälle bei der RVE in den vergangenen zwölf Monaten - ein versuchter Diebstahl, eine Handgreiflichkeit, ein Angriff mit einer klebrigen Flüssigkeit.

"Leider ist die Hemmschwelle heutzutage sehr gesunken", findet Olaf Guddat (52) vom Verein Ippon Karate Dojo Annaberg. Der erfahrene Kampfsportler trainiert die RVE-Busfahrer.

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"Konfliktsituationen können schnell umschlagen, und es kommt zu Handgreiflichkeiten. Auch Alkohol und Drogen spielen eine große Rolle", weiß der Karate-Meister. Und was tun, wenn's bedrohlich wird? "Ich vermittle den Fahrern, wie man Konflikte mit Körpersprache klärt", so Olaf Guddat. "Auch Verteidigungs- und Abwehrtechniken werden gezeigt." In den Lehrgängen werden Beispielsituationen geübt, die die Fahrer schon erlebt haben.

"Alle unsere 400 Fahrer werden dieses Training wahrnehmen, davon ein Drittel noch dieses Jahr", erklärt RVE-Chef Roland Richter. "Diese Schulung wird alle fünf Jahre wiederholt."

RVE-Verkehrsmeisterin Heike Burkert (54) hat mit 15 Kollegen den ersten Kurs belegt. Sie fuhr selbst 14 Jahre lang für die RVE Bus, springt auch jetzt noch am Steuer ein. "Das ist eine wichtige Vorsorge-Maßnahme für unsere Sicherheit", sagt sie begeistert. "Die Angst soll nicht mitfahren."