Alles zum Rennsport-Kult im alten MZ-Werk: Zschopau kriegt ein Enduro-Museum
Zschopau- Das alte MZ-Werk in Zschopau wird wieder Motorrad-Mekka! Ab Januar wird die leer stehende Disco zum weltweit ersten reinrassigen Enduro-Museum umgekrempelt. Schon zum "Classic Enduro Zschopau" Ende Juni 2021 soll das "Museum Deutscher Motorrad-Gelände- und Enduro-Sport" durchstarten.
Rennfahrer-Legenden und Enduro-Narren aus Ost und West schrauben zusammen am Projekt.
Ein Insider ist Ex-MZ-Werksfahrer Uwe Weber (58) aus Hohndorf. Er ist DDR-Meister, Deutscher Meister, Trophy-Weltmeister.
"Endurosport ist Kick, Action, Freudegefühl. Förderverein und Stiftung werden Manpower und Spenden einbringen", sagt "Schlamm- und Regen-Liebhaber" Weber.
Mit dem Museum kehre die Enduro-Historie an die "Wiege der Motorradproduktion" zurück. Im MZ-Werk rollten von 1922 bis 2016 in Spitzenjahren bis zu 85.000 Zweiräder vom Band. Der VEB war größter Motorradhersteller und exportierte weltweit.
Die Idee eines Museums geisterte zwei Jahre durch die gut vernetzte Biker-Gemeinde. Ex-Endurosportler Markus Schachtschneider (54) aus Essen machte die Vision zum Projekt.
"Zschopau-Hohndorf ist ein Geländesport-Epizentrum. Die enduroverrückten Erzgebirger schlugen das leere Multizentrum als Standort vor", sagt "Schönwetterfahrer" Schachtschneider. Das Museum sei auch Treffpunkt, man werde Geschichte(n) erzählen.
Auf zwei Etagen und knapp 1500 Quadratmetern sollen 150 epochale DKWs, Zündapps, Jawas, Hercules und weitere Klassiker stehen. Trophäen, Kleidung und Dokumente ergänzen. Ein kleines Kino, Bars, Bistro, Event-Fläche und Shop sind geplant. Zwei Aufzüge bringen Besucher zu den Siegermaschinen in der "Hall of Fame".
Der Umbau kostet etwa 100.000 Euro. "Wir gestalten es so, wie es richtig ist, und in Eigenregie", sagt Schachtschneider.
Titelfoto: Thomas Fritzsch/PhotoERZ