Ach du dickes Ei! Erzgebirgs-Schnitzer haben für Ostern gut zu tun
Seiffen/Grünhainichen - Im Erzgebirge räuchert nun auch der Osterhase - und zwar in Duftnoten wie Erdbeere oder Lavendel. Die Kunstschnitzer machen mit Frühlingsmotiven bereits jetzt das zweitgrößte Geschäft des Jahres. Die Blumenkinder, Hasen, Lichtspitzen und Spieluhren liegen voll im Trend - und werden nun auch ein wenig teurer.
Das Erzgebirge ist traditionell Weihnachtsland, hat in Sachen Holzspielzeug aber auch im Frühling richtig was zu bieten. "Ostern und Frühling sind für uns das stärkste Saisongeschäft nach dem Weihnachtsgeschäft", erklärt Frederic Günther (35), Geschäftsführer des Verbands Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller.
Beim Unternehmen Wendt & Kühn in Grünhainichen wird inzwischen ein Drittel des Umsatzes im ersten Halbjahr gemacht, sagt Marketingleiter Thomas Rost. Jenseits von Weihnachten sind vor allem die Blumenkinder beliebt.
Für Liebhaber gesellt sich seit rund zehn Jahren alljährlich ein neues zu den 18 von Mitgründerin Grete Wendt geschaffenen Originalen.
Osterspaß aus dem Erzgebirge wird künftig teurer
Ganz neu ist der Trend aber nicht. Der Urgroßvater von Ringo Müller (51), Holzspielzeugmachermeister aus Seiffen, schuf bereits vor rund 100 Jahren ein Spielzeugauto mit zwei Hasen und einer Eier-Kanone. Heute räuchern bei Müller nicht nur die Raachermanneln, sondern auch die Osterhasen, wenn gewünscht in Duftnoten wie Veilchen, Lemon, Lavendel oder Erdbeere.
Für den Osterspaß müssen Liebhaber künftig tiefer in die Tasche greifen. Wendt & Kühn plant angesichts gestiegener Lohnkosten zum 1. Mai eine Preiserhöhung von im Schnitt etwa 7,5 Prozent, so Marketingleiter Rost.
Dazu kommen Steigerungen bei Energie und Holz wegen des Ukraine-Kriegs. Frederic Günther geht deshalb von einer generellen Preissteigerung aus. Den Trend sollte das kaum stoppen, der Spaß bleibt sowieso.
Titelfoto: dpa/Foto: Sebastian Kahnert