Krabbelzoo in Schneeberg dicht! "Ich musste alle Tiere verkaufen"
Schneeberg - Die Corona-Krise hat den ersten kleinen Tierpark erwischt. Seit Mittwoch ist der "Krabbelzoo" von Ingo Renner (53) für immer dicht. "Ich bin unendlich traurig", bedauert der Amphibien-Spezialist die Schließung.
Mehr als zehn Jahre betrieb er seinen kleinen Privatzoo in Schneeberg, rund 60 Tiere hatte er: Schlangen, Skorpione, Chamäleon, Spinnen - einfach alles, was das Herz eines Krabbeltier-Fans begehrt.
"Ich hatte regelmäßig Schülergruppen hier, habe das alles nebenberuflich aus Leidenschaft betrieben", erzählt Renner, hauptberuflich Kurierfahrer. "Das wurde mir nun zum Verhängnis. Denn weil der Zoo nicht mein Hauptgewerbe ist, falle ich in keine der Förderregelungen."
Wegen Corona sind Renner die Einnahmen durch Vorträge und Eintritt plötzlich weggefallen. "Die Miete, Verpflegung für die Tiere, Strom für die Terrarien - das läuft ja alles weiter. Und ich kann es mir einfach nicht leisten, ein, zwei oder gar mehrere Monate dichtzumachen und das Ganze weiterzubetreiben."
Nun hat Renner seine Tiere über Facebook an neue Besitzer vermittelt, auch die Terrarien sind verkauft.
"Es ist sehr traurig, dass ich nach so vielen erfolgreichen Jahren aufgeben muss, aber eine Verschuldung ist für mich keine Option. Ich helfe den neuen Besitzern meiner Lieblinge dabei, die Terrarien artgerecht einzurichten."
Einige Tiere kommen bei seinen Freunden unter. "Die kann ich dann immerhin besuchen ..."
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Titelfoto: Uwe Meinhold