400 Jahre altes Gemäuer: Die Knochenmühle soll wieder öffnen
Mulda/Zwönitz - In der Werkstatt von Gottfried Schumann (66) entsteht ein neues Mühlrad.
Zwölf einzelne Segmente aus Lärchenholz, passgenau zugesägt und mit Holznägeln ineinander gekeilt, fügen sich zu einem 3,50 Meter großen Wasserrad, das sich bald wieder an der historischen Knochenmühle in Zwönitz (Erzgebirge) drehen soll.
Gut einen Monat hat der Mühlenbauer an der Holzkonstruktion gearbeitet. "Bis April sollen auch die Zahnräder, die hölzerne Zulaufrinne und die Welle instandgesetzt sein", plant Schumann.
Sorge bereitet dem Handwerksmeister die alte Welle: "Darin hat sich ein Pilz eingenistet."
Zu Pfingsten, beim Mühlentag, soll sich das Mühlrad wieder drehen und das historische Stampfwerk antreiben. Dann kann die gut 400 Jahre alte Knochenmühle, in der bis 1953 Tierknochen zu Düngemitteln zermahlen wurden, erstmals wieder für Besucher öffnen - zumindest teilweise.
Seit anderthalb Jahren hat das Museum geschlossen, weil das Haus saniert wird. Bei den Arbeiten wurden allerdings große Schäden am wertvollen Rauten-Fachwerk gefunden, sodass nun zwei Bauabschnitte nötig sind.
Bis zum Sommer wird das Stampfenhaus, das Erdgeschoss des Haupthauses und das Außengelände mit einem historischen Bauerngarten fertig.
Rechtzeitig zum Stampfenfest anlässlich der 575-Jahr-Feier von Zwönitz im Juni soll auch der alte Dorfbackofen aus dem 16. Jahrhundert wieder funktionstüchtig sein. Für die Instandsetzung des Fachwerkes schreibt die Stadt gerade ein Konzept und Fördermittelanträge.
Titelfoto: Uwe Meinhold