30 Jahre nach dem Produktions-Stopp: Historische MZ-Produktion kehrt nach Zschopau zurück
Zschopau - Die legendären MZ-Hallen in Zschopau standen fast 30 Jahre lang leer - jetzt sind die alten Produktionsmaschinen zurückgekehrt. Das entstehende Museum soll bald die bewegte Geschichte des Zschopauer Motorradbaus erzählen.
Nach dem MZ-Konkurs waren die Produktionsmaschinen 1993 in eine Fabrikhalle im Großolbersdorfer Ortsteil Hohndorf umgezogen. Dort liefen sie noch bis 2014 für die "MuZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH". Nach deren Insolvenz kaufte der Hohndorfer Metallverarbeitungsbetrieb "Klädtke" das Werk.
Die Maschinen blieben in der Halle. "Mir hätte es leid getan, sie wegzuschmeißen", sagt Firmen-Inhaber Dirk Klädtke (46). Im vergangenen Jahr entstand ein Enduro-Museum im alten Zschopauer MZ-Werk. Da war klar, dass auch die einstige Produktion dort hingehört.
Fünf Lkw-Ladungen waren nötig, um das insgesamt 25 Tonnen schwere Inventar von Hohndorf zurück nach Zschopau zu bringen. Darunter sind alte Werkbänke, Vermessungsgeräte und Büroeinrichtungen - das Herzstück aber sind die fünf Großmaschinen, mit denen die Motorrad-Teile gedreht und gefräst wurden.
"Sie mussten über den altehrwürdigen MZ-Aufzug nach oben gebracht werden", sagt Markus Schachtschneider (54), Vorstand der Museums-Stiftung. "An dem Tag waren 35 Grad Celsius - es war eine Knochenarbeit."
Die Maschinen stehen jetzt im ersten Stock des MZ-Werks, wo früher die Motorrad-Rahmen gefertigt wurden. Das "Industrie- und Technik-Museum" soll im Frühjahr 2022 eröffnen - pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des Motorradbaus in Zschopau. Das benachbarte Enduro-Museum könnte bereits Ende August öffnen.
Titelfoto: PhotoERZ/Thomas Fritzsch