103-jährige Sächsin überstand alle Stürme der Zeit: Die Geheimnisse ihres langen Lebens
Von Thomas Gillmeister
Schneeberg - Am Mittwoch feierte Irene Hanfmann ihren 103. Geburtstag. Bescheidenheit und der Glauben sind die Geheimnisse ihres langen Lebens.
Die Augen strahlen, die Wangen sind rosig, das Haar ist voll. Ihr Gesichtsausdruck: gütig, freundlich, zufrieden. Irene Hanfmann wurde am Mittwoch 103 Jahre!
Auch wenn die Beine nicht mehr so wollen, das Hören Mühe macht: Ihr Geist ist hellwach, sie braucht nicht mal eine Brille!
Sie, die sie zwei Weltkriege überlebte, beobachtet genau die Corona-Pandemie. Dabei behält sie Ruhe, schließlich hat sie alle Stürme der Zeit bisher gut überstanden. Der Erste Weltkrieg war erst wenige Tage zu Ende, als Irene Hanfmann am 24. November 1918 in Aue geboren wurde.
"Die Zeiten waren hart. Aber dank guter Beziehungen und der Rührigkeit meiner Mutter mussten wir nie hungern", erinnert sich die ehemalige Verkäuferin.
Ihr geliebter Ehemann starb nach wenigen Ehejahren, sodass Irene Hanfmann keine Kinder hat.
"Bescheidenheit war stets mein Begleiter"
Halt fand sie stets im Glauben. Morgen- und Abendgebet zählen zu ihrem täglichen Ritual. Im Kursana Domizil Schneeberg fühlt sie sich gut aufgehoben, ist immer mittendrin im Domizilleben. So packte sie kürzlich mit Pakete für bedürftige Kinder.
Gern unterhält sich Irene Hanfmann auch mit ihrer Lieblingspflegerin Anka Seidel. Sie betreut die Methusalem-Sächsin seit vier Jahren.
"Dabei ist sie mir echt ans Herz gewachsen", erzählt die Pflegeassistentin. "Und ich sehe Anka als meine Enkelin an", meint Irene Hanfmann augenzwinkernd.
Bodenständige Gerichte zählen zu ihren Lieblingsspeisen: Milchreis mit Zucker und Zimt sowie ein guter hausgemachter Kartoffelsalat mit Würstchen.
Und da sind wir schon beim nächsten Geheimnis der 103-Jährigen: "Bescheidenheit war stets mein Begleiter."
Titelfoto: Thomas Gillmeister