Erst Absage in Frankenberg, jetzt wackelt Aue: Ist der "Tag der Sachsen" am Ende?
Dresden/Aue-Bad Schlema - "Tag der Sachsen" ade? Nach der Absage von Frankenberg im vergangenen Jahr hat nun Aue-Bad Schlema für dieses Jahr finanzielle Schwierigkeiten bei der Organisation des größten sächsischen Volksfestes signalisiert. Auch Freital winkt ab.
Aue-Bad Schlema (Erzgebirgskreis) soll das Fest eigentlich vom 1. bis 3. September ausrichten. Aber aktuell klafft im Budget eine Lücke von satten zwei Millionen Euro. Grund sind Teuerungen, bei den Bühnen zum Beispiel. Heute 380.000 Euro teuer, früher kostenlos, so die Stadt auf Facebook.
"Sollte ein Fest, das der Freistaat ausrichtet, nicht auch vollständig vom Freistaat bezahlt werden?", fragt der aus Aue stammende Fraktionsvorsitzende der Linken, Rico Gebhardt (59).
Zuvor hatte FDP-Landes-Vize Thomas Kunz vom Freistaat gefordert, das Konzept zu überarbeiten und einen Mehrwert für die Ausrichtergemeinden zu schaffen. Den sieht Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg (64, parteilos) nicht. Eine erneute Bewerbung nach dem coronabedingten Aus vor zwei Jahren? - "Derzeit nicht denkbar."
Ist das das Ende des beliebten Volksfestes? Landtagspräsident und Präsident des Kuratoriums "Tag der Sachsen", Matthias Rößler (68, CDU), gibt sich optimistisch. Allerdings sieht auch er Reformbedarf: "Zu diesem Zweck hat das Kuratorium bereits mehrere Arbeitsgruppen eingesetzt."
Eine von insgesamt vier dieser Arbeitsgruppen kümmert sich um die Schwerpunkte Finanzen, Ressourcen und Aufwand. Und was wird aus dem Fest in Aue-Bad Schlema im September? - "Wir sind gewillt, das hinzukriegen", sagt Stadtsprecherin Jana Hecker (58).
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Meinhold, dpa/Sebastian Willnow