Er war der einzige Bewerber! CDU lässt eigenen Kandidaten in Freital abblitzen
Freital - Nach und nach nominieren die Parteien schon jetzt ihre Kandidaten für die Landtagswahl im nächsten Jahr. Bislang meist sehr einvernehmlich. Doch jetzt gibt's richtig Stunk bei der CDU. Im Kreisverband Freital scheiterte ein Kandidat gar am Widerstand aus den eigenen Reihen.
Mit 11 zu 12 Stimmen bei zwei Enthaltungen verweigerten die eigenen Parteifreunde Candido Mahoche (64) in geheimer Abstimmung eine Nominierung für den Wahlkreis 48. Und das, obwohl er der einzige (!) Bewerber war.
Der gebürtige Mosambikaner kam 1980 als Vertragsarbeiter in die DDR, ist inzwischen längst deutscher Staatsbürger. Der verheiratete Vater dreier Kinder ist bestens integriert, sitzt seit 2014 im Freitaler Stadtrat, trainiert Jugendfußballer und war erster schwarzer sächsischer Braumeister.
Doch das alles war seinen Parteifreunden offenbar immer noch nicht gut genug.
"Ich bin sehr traurig und sehr enttäuscht", sagt Mahoche gegenüber TAG24. "Ich bin seit über zehn Jahren in der CDU, habe meine Kandidatenkür ordentlich vorbereitet. Doch der Kreisverbands-Chef war von Beginn an nicht von meiner Kandidatur begeistert."
Was genau den Ausschlag für das Negativ-Votum gab, darüber kann nur spekuliert werden. Fakt ist: Die AfD gilt in der Region als stark. Dennoch gewann den Wahlkreis 48 vor vier Jahren Roland Wöller (53), holte mit 38,8 Prozent das Direktmandat für die CDU.
Er will aber nach seinem Rauswurf als Innenminister nicht mehr antreten.
Titelfoto: CDU