Entscheidung ist gefallen: So geht es mit dem Fichtelbergplateau weiter
Erzgebirge - Das Fichtelbergplateau wird verkauft! Am späten Mittwochabend stimmten die Kreisräte des Erzgebirgskreises mehrheitlich für die Privatisierung von Sachsens höchster Bergspitze.
Nur fünf Kreisräte waren dagegen.
Der Kaufvertrag sieht eine Verpflichtung des
Investors vor, das Fichtelberghaus binnen fünf Jahren für mehrere Millionen Euro zu sanieren und die öffentliche Zugänglichkeit des Plateaus zu erhalten.
Rainer Gläß (65) hatte zwei Millionen Euro für das Hotel und das Gipfelgrundstück geboten. Nach Vertragsabschluss wird etwas weniger in die Kasse des Landkreises fließen.
Denn einen Teil des Plateaus wird der Kurort Oberwiesenthal kaufen, um es als kommunales Eigentum zu sichern.
Oberwiesenthals Bürgermeister Jens Benedict ist erleichtert
Dabei geht es um eine Fläche von knapp 3.000 Quadratmetern zwischen Fichtelbergstraße und der Bergstation der Schwebebahn.
Dort befinden sich die Friedenglocke, eine Aussichtsplattform und eine Landvermessungs-Säule von 1864. Das Areal soll der Stadt für den aktuellen Verkehrswert von 8,50 Euro pro Quadratmeter überlassen werden.
Oberwiesenthals Bürgermeister Jens Benedict (39, Bürgerbündnis EINZ) äußerte sich "erleichtert, dass es einen Kompromiss zu den öffentlichen Flächen gibt und dass der Beschluss zum Verkauf von so einer breiten Mehrheit getragen wurde."
Vor der Entscheidung hatte ein Bewertungsgremium die Pläne der Investorenfamilie geprüft.
Kreisrat Frank Dahms sprach sich gegen Verkauf aus
Nach Schätzungen des Landkreises sind in dem Hotel Investitionen in einem hohen einstelligen Millionenbetrag nötig.
Ausdrücklich gegen den Verkauf hatte sich als einziger Kreisrat Frank Dahms (64, Linke) ausgesprochen: "Ich bin traurig und enttäuscht, wie leichtfertig, unser Wahrzeichen in privates Eigentum wechseln soll."
Investor Rainer Gläß hatte im November bereits die Kaufzusage für die Schwebebahn und die Skilifte der Stadt Oberwiesenthal erhalten. Bei dieser Gelegenheit kündigte er den Neubau eines 6er-Sessellifts an der Himmelsleiter und den Ausbau der Rennstrecke unter der Schwebebahn an.
Titelfoto: Uwe Meinhold