Herrnhut wird Welterbe: Jubel in Sachsen groß!

Herrnhut - Große Ehre für eine kleine Stadt aus Sachsen: Die Herrnhuter Brüdergemeine wurde in die Welterbeliste aufgenommen!

Im 18. Jahrhundert wurde in Herrnhut der Grundstein für die Brüdergemeine gelegt.
Im 18. Jahrhundert wurde in Herrnhut der Grundstein für die Brüdergemeine gelegt.  © Sebastian Kahnert/dpa

Neben der Stadt in der Lausitz umfasst die Brüdergemeine weitere Siedlungen in den USA, Dänemark und in Großbritannien.

"Ich freue mich über die Entscheidung des Welterbekomitees. Die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine stehen für den kulturellen und geistigen Austausch über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. Sie sind in Vielfalt vereint und damit ein Sinnbild für die Welterbeidee", erklärte Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission.

Der Ursprung der Brüdergemeine liegt, wie der Name schon hergibt, in Herrnhut. Dort wurde im 18. Jahrhundert die erste Siedlung der religiösen Gemeinschaft erbaut.

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Im Sinne von mehr Toleranz errichtete Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760) damals einen Ort, das Berthelsdorfer Schloss, an dem protestantische Christen ihren Glauben im Zuge der Reformation frei - besser gesagt "unter des Herrn hat" - ausleben konnten. Nach diesem Vorbild wurden auch in anderen Teilen der Welt Gemeinden errichtet.

Die Büste von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf in Herrnhut.
Die Büste von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf in Herrnhut.  © Sebastian Kahnert/dpa

Begeisterung über neues sächsisches Welterbe groß

Staatskanzlei-Chef Conrad Clemens (41, CDU) freut sich über die Auszeichnung für seine Heimat.
Staatskanzlei-Chef Conrad Clemens (41, CDU) freut sich über die Auszeichnung für seine Heimat.  © Petra Hornig

In Sachsen ist derweil die Begeisterung über die insgesamt dritte Welterbe-Stätte im Freistaat groß. "Die Menschen, die hinter diesem Erfolg stehen, haben viel erreicht. Der gesamte Freistaat profitiert davon", so Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU).

"Heute ist ein besonderer Tag für Herrnhut und die Oberlausitz, auf den viele Menschen hingearbeitet haben", freut sich auch Staatskanzlei-Chef Conrad Clemens (41, CDU), der live in Indien vor Ort war.

Die Siedlungen der Brüdergemeine zeichnen eine schlichte, klare Architektur aus mit Fokus auf gemeinsamem Leben, Arbeiten und Glauben, so der 41-Jährige weiter, der selbst der Gemeine angehört. "Es ist eine Idee des Zusammenlebens, die auf Weltoffenheit, Gleichberechtigung und fast familiärem Zusammenhalt fußt."

Um den neu gewonnenen Status als Welterbe zu zelebrieren, hat man in Herrnhut ein Bürgerfest für den morgigen Samstag angesetzt.

Erstmeldung am 28. Juli. 2024, 10.03 Uhr: Letztmalig aktualisiert um 13.47 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Kahnert/dpa

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