Energieminister Günther warnt: China-Dumping gefährdet Sachsens Solarindustrie!

Dresden - Sachsens Energieminister Wolfram Günther (50, Grüne) hält Photovoltaik für eine "strategische Achillesferse" Europas und hat mehr Unterstützung für die Produktion von Solarmodulen angemahnt. Das Geschäftsfeld dürfe nicht den Chinesen überlassen werden.

Sachsens Energieminister Wolfram Günther (50, Grüne).
Sachsens Energieminister Wolfram Günther (50, Grüne).  © dpa/Jan Woitas

"China flutet den europäischen Markt gerade mit Solarmodulen, die weit unter Herstellungskosten verscherbelt werden sollen. Das ist Dumping. Das gefährdet unsere Solarindustrie", wetterte Günther am gestrigen Donnerstag.

Derzeit kämen 98 Prozent der Module aus Asien, davon 80 Prozent aus China. Im Hafen von Rotterdam lägen Module mit einer Kapazität von 85 Gigawatt. Zum Vergleich: Der jährliche Zubau an Modulen in der EU lag 2022 laut Günther insgesamt bei 57 Gigawatt.

Die mitteldeutsche Solarindustrie sei führend bei Technologie und Forschung und auf dem Sprung, ins Massengeschäft einzusteigen, um die Energiewende auszustatten, meinte der Grünen-Politiker.

Sachsen: Handeln der Politik während Corona wird aufgearbeitet
Sachsen Sachsen: Handeln der Politik während Corona wird aufgearbeitet

Und warnte vor einem Kahlschlag wie in den 2010er Jahren: "Wir müssen extrem aufpassen, dass diese Entwicklung jetzt nicht abgewürgt wird."

Zudem müsse Deutschland von der einseitigen Abhängigkeit von chinesischen Solarmodulen wegkommen. Die sei gefährlich. "Bei Öl und Gas haben wir gesehen, wohin einseitige Abhängigkeit von nur einem Lieferanten führt", erklärte Günther. Eine "entschlossene europäische Antwort auf das Dumping aus China" sei jetzt erforderlich.

Titelfoto: dpa/Jan Woitas

Mehr zum Thema Sachsen: