Ende des Dornröschenschlafs: Mega-Pläne für uraltes Rittergut!

Von Anke Brod

Bad Lausick - "Werden Sie der nächste Gutsherr?" Dieser Verlockung aus einem Immobilienportal gaben 2021 Tino Worschech (48) und Sandy Manfred Ullmann (47) aus Schkeuditz nach: Für 460.000 Euro erstanden sie mutig ein uraltes Rittergut in Ebersbach bei Bad Lausick (Landkreis Leipzig)! Jetzt freute sich das engagierte Eigentümer-Duo über einen 30.000-Euro-Förderscheck.

In Form eines Schecks gab es am Dienstag für das alte Herrenhaus am Ebersbacher Rittergut "einen auf Dach"...
In Form eines Schecks gab es am Dienstag für das alte Herrenhaus am Ebersbacher Rittergut "einen auf Dach"...  © Anke Brod

Den Geldsegen zur Dachsanierung überbrachten am Dienstag symbolisch die Leipziger Ortskuratorin der "Deutschen Stiftung Denkmalschutz2 (DSD), Angelika Dörrscheidt (78), zusammen mit Kerstin Waschke (51) von Lotto Sachsen.

Das Rittergut im 300-Seelen-Ort Ebersbach ist eines von mehr als 860 sächsischen Objekten, die die DSD bislang über Spenden, Erträge aus Treuhandstiftungen und mit Hilfe der "Glücksspirale" förderte.

Das rund 35.000 Quadratmeter-Grundstück umfasst inklusive Herrenhaus Ställe, Scheunen und Gutsarbeiterhäuser. Ein Park säumt das weitläufige Areal. Erste Bebauungen erfolgten im 15. Jahrhundert. Im Jahre 1546 wurde der Gutshof schließlich zum Rittergut erhoben.

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An Herrenhaus und Rinderstall sind Renaissance- und Barockstil heute noch gut zu erkennen. Alle Gebäude zählen als Einzeldenkmäler zur "Sachgesamtheit Rittergut Ebersbach". Die Anlage ist eine der raren Sonderdenkmäler Sachsens.

Sonderdenkmal in Sachsen

Auf dem Dachboden des Ritterguts nahmen die Eigentümer Sandy-Manfred Ullmann (li) und Tino Worschech (re) am Dienstag von der DSD-Ortskuratorin Angelika Dörrscheidt sowie Kerstin Waschkle von Lotto Sachsen symbolisch den Scheck zur Dachsanierung entgegen.
Auf dem Dachboden des Ritterguts nahmen die Eigentümer Sandy-Manfred Ullmann (li) und Tino Worschech (re) am Dienstag von der DSD-Ortskuratorin Angelika Dörrscheidt sowie Kerstin Waschkle von Lotto Sachsen symbolisch den Scheck zur Dachsanierung entgegen.  © Anke Brod

Um 1575 ließ Hans von Ponickau, seines Zeichens sächsisch-meißnischer Adel, das einst prunkvolle Herrenhaus errichten. Das Gebäude besticht durch aufwendige Volutengiebel. Im Gebäudeinnern finden sich überdies Kreuzgratgewölbedecken. So weist etwa die Herrenstube eine Barockstuckdecke auf. Original-Türen und Beschläge und ein sehr gut erhaltenes Treppenhaus machen das ehrwürdige Erscheinungsbild komplett.

Nach der geplanten 2,4-Millionen-Sanierung soll das Erdgeschoss öffentlich nutzbar sein, erzählte Mit-Eigentümer Tino Worschech TAG24 vor Ort. Die Ebersbacher könnten dort später Kulturevents oder Weihnachtsmärkte durchführen, sagte er. "Der Rest ist privat", so der Mit-Eigentümer.

Bemerkenswert: Noch bis 2019 lebte im Erdgeschoss eine seinerzeit 97jährige Dame!

In einigeNebengebäude sollen später Senioren einziehen. Bis dahin steht natürlich noch viel Arbeit ins Haus.
In einigeNebengebäude sollen später Senioren einziehen. Bis dahin steht natürlich noch viel Arbeit ins Haus.  © Anke Brod

Für die Nebengebäude hegt indes ein Dritter im Bunde, der Gesellschafter Daniel Mehner, Pläne für betreutes Seniorenwohnen: Betreiber soll dann seine Leipziger "Haus am Rosengarten"-GmbH, sein.

Titelfoto: Anke Brod

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