Einrichtungen vom Aus bedroht! Sozialverbände bangen um die Jugendarbeit

Meißen - Nach den Landtagswahlen wartet Sachsen noch immer auf eine neue Regierung. Noch vor deren Amtsantritt sind die Hausaufgaben klar: Ein Haushalt muss her. Andernfalls, so skizziert es der Kreisjugendring Meißen, droht ein Massensterben in der Jugendarbeit.

Petra Seipolt (50), Koordinatorin des Kreisjugendrings Meißen, schlägt Alarm.
Petra Seipolt (50), Koordinatorin des Kreisjugendrings Meißen, schlägt Alarm.  © Holm Helis

"Wir werden sehen, ob die nächste Landesregierung auf die Jugend setzt oder sie sterben lässt", formuliert es Jugendring-Koordinatorin Petra Seipolt (50) drastisch.

Nach Corona seien die Kids nur schwer gruppentauglich, in den sozialen Medien kursieren unzensierte Videos aus Kriegsgebieten, das Klima beschäftigt sie wohl auch.

Um all das neben der Schule aufzufangen, gab es in Sachsen laut "Kinder- und Jugendbericht" knapp 1000 Einrichtungen. In Seipolts Beritt waren es 73. Für diese hat sie gerade mal 23 Vollzeitkräfte. Den Rest übernehmen Teilzeitler, Freiwillige oder auch mal Väter, die als Betreuer zu Freizeiten mitfahren - noch.

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Denn die letzte Landesregierung ließ den Doppelhaushalt 2025/26 liegen. Darin stecken aber die Jugendpauschalen, die das Land an die Landkreise und kreisfreien Städte ausschüttet. Die Landkreise tragen die Jugendarbeit.

Jugendhäuser bleiben zu

"Wenn die Landkreise die Jugendpauschalen nicht ausgezahlt bekommen, werde ich meine Kollegen im Januar wohl nicht mehr sehen", sagte Seipolt.

Das Finanzministerium rechne laut MDR im April damit, dem Landtag einen neuen Haushalt vorlegen zu können. Bis dahin haben Seipolts Kollegen sicher neue Jobs gefunden. Und die Jugendhäuser bleiben zu.

Titelfoto: Holm Helis

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