Ein Jahr Angriff auf die Ukraine: So hat der Krieg unser Leben in Sachsen verändert

Sachsen - In wenigen Tagen, kommenden Freitag, jährt sich Russlands Einmarsch in die Ukraine. Das, woran viele bis zuletzt nicht glauben wollten, hat Europa nachhaltig erschüttert. Ein Ende ist nicht in Sicht. Auch hier in Sachsen hat der Krieg vieles verändert - im Stadtbild, in den Köpfen und in den Portemonnaies. Tausende Flüchtlinge leben jetzt mitten unter uns. Solidarität wird nach wie vor gelebt, doch auch Probleme und Sorgen werden nicht verschwiegen.

Wirtschaft

Düstere Geschäftsprognosen: Auch Sachsens Wirtschaft - wie hier zum Beispiel in der Metallurgie - ächzt zunehmend unter den Folgen des Krieges.
Düstere Geschäftsprognosen: Auch Sachsens Wirtschaft - wie hier zum Beispiel in der Metallurgie - ächzt zunehmend unter den Folgen des Krieges.  © dpa/Waltraud Grubitzsch

Der Ukraine-Krieg bremst die Wirtschaft. Studien sprechen davon, dass die Auseinandersetzung Deutschland bis 2030 mehr als 260 Milliarden Euro an Wertschöpfung und Zehntausende Jobs kostet.

"Die sächsische Wirtschaft stemmt sich gegen die Kostenkrise" überschreibt die Industrie- und Handelskammer ihre aktuelle Konjunktur-Umfrage. Die Geschäftsprognosen sind etwas besser als im Herbst, aber immer noch düster.

Schuld daran sind gestiegene Energiekosten und Einkaufspreise für Rohstoffe, Vorprodukte, die Verknappung von Ressourcen, Inflation und Konsumflaute - alles direkte oder indirekte Folgen des russischen Angriffskrieges. Einige Betriebe gaben bereits auf.

"Kostümierte Straßenräuber": Mann widersetzt sich der Polizei - Beamte schlagen Autoscheibe ein
Sachsen "Kostümierte Straßenräuber": Mann widersetzt sich der Polizei - Beamte schlagen Autoscheibe ein

Über 40 Prozent der Unternehmen können noch nicht abschätzen, ob ihr Geschäftsmodell trotz Preisdeckel zukünftig wettbewerbsfähig ist, so ein IHK-Sprecher.

Laut Staatskanzlei hat Sachsen bisher rund 61.000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. So mancher Firmenboss will sie als Fachkräfte unbedingt im Land halten.

Leipzigs IHK-Präsident Kristian Kirpal (49) äußert da aber auch moralische Bedenken: "Wollen wir wirklich einem zerstörten Land so die Zukunft streitig machen?"

Energiepreise

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne).
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne).  © dpa/Britta Pedersen

Spritpreisbremse, Strom- und Gaspreisdeckel, Heizkostenzuschüsse: Ausbleibende Gas- und Öllieferungen aus Russland ließen die Preise steigen und führten zur Energiekrise, die europaweit hohe Wellen schlug. Sogar eine Gasmangellage wurde befürchtet.

Die gute Nachricht: Die deutschen Gasspeicher sind noch zu etwa 72 Prozent gefüllt. Die schlechte Nachricht: Trotz sinkender Gaspreise an der Börse bleiben die Energiekosten hoch, insbesondere auch für Strom.

Und so spüren laut einer repräsentativen ad-hoc Umfrage von KfW Research 60 Prozent der Bevölkerung einen großen Kostendruck, bei Öl und Fernwärme jeder Zweite, bei Gas- oder Pelletheizung sogar zwei Drittel der Nutzer.

Ausgezeichneter Bahnhof: Hier kann man sogar sein Auto zulassen
Sachsen Ausgezeichneter Bahnhof: Hier kann man sogar sein Auto zulassen

Um Kosten zu sparen, heizen demnach 67 Prozent der Deutschen weniger und reduzieren die Raumtemperatur im Schnitt um zwei Grad. Jeder Zweite spart auch beim Warmwasserverbrauch.

Um unabhängig von Russland zu werden, hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) nochmal mehr "politische Disziplin" für das Gelingen der Energiewende gefordert. "Es ist vielleicht das kühnste Projekt in Deutschland seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg", sagte Habeck. Bis 2045 soll Deutschland CO2-neutral werden.

Spaltung der Gesellschaft

"Der Krieg hat unsere Gesellschaft weniger verändert, als ich vermutet hatte": Bürgerrechtler Frank Richter (62, SPD).
"Der Krieg hat unsere Gesellschaft weniger verändert, als ich vermutet hatte": Bürgerrechtler Frank Richter (62, SPD).  © Montage: 123RF/sementsovalesia, Eric Münch

Der Krieg hat Ost und West sowie die ganze Gesellschaft gespalten. Der Riss geht durch Familien, Freunde, Arbeitskollektive.

So ist laut einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Civey die Bereitschaft, bei Energieengpässen die Heizung herunterzudrehen oder weniger Auto zu fahren, im Westen bei bis zu 70 Prozent der Befragten deutlich ausgeprägter. In Ostdeutschland (ohne Berlin) gaben das weniger als die Hälfte der Befragten an.

"Diejenigen, die schon vor dem Krieg solidarisch mit Flüchtlingen, Armen, Alten, Pflegebedürftigen, Obdachlosen und Hartz-4-Empfängern waren, sind es auch jetzt. Manche freilich sind zunehmend erschöpft, weil nun eine weitere Gruppe dazugekommen ist", sagt der Landtagsabgeordnete und frühere Bürgerrechtler Frank Richter (62, SPD).

"Diejenigen, die schon vor dem Krieg nur an sich gedacht haben, für die Empathie und Hilfsbereitschaft Fremdwörter sind, verhalten sich genauso egoistisch wie zuvor - vielleicht noch etwas egoistischer."

Krisen und Kriege verändern den Charakter der Menschen offenbar nicht. Das werde in diesen Zeiten nur deutlicher erkennbar.

Kultur

Die Semperoper blieb von den Folgen des Krieges verschont.
Die Semperoper blieb von den Folgen des Krieges verschont.  © Petra Hornig

Aufs Programm der Dresdner Semperoper hatte Russlands Krieg gegen die Ukraine keine unmittelbaren Folgen. "Der Spielplan wurde und wird [...] unverändert fortgesetzt", heißt es von einem Sprecher.

Weder Werke noch Künstler irgendeiner Nationalität wurden ausgeschlossen. "Allerdings arbeitet die Semperoper nicht mit Künstler*innen zusammen, die eine Nähe zum Putin-Regime erkennen lassen oder sich positiv zu dem russischen Angriffskrieg äußern", betont das Opernhaus, das sich freut, "dass russische und ukrainische Kollegin*innen zum Teil gemeinsam an den Produktionen beteiligt und in der Kunst vereint sind".

Ebenso wie die Dresdner Musikfestspiele zeigt sich auch die Semperoper mit den ukrainischen Geflüchteten solidarisch.

Bei den Internationalen Schostakowitsch Tagen Gohrisch wurde das Programm für 2022 nach Kriegsausbruch noch einmal umgeplant. Ganz bewusst wurde dabei Musik ukrainischer Komponisten im Programm berücksichtigt.

Tobias Niederschlag (46) als Künstlerischer Leiter hielt "es für sehr wichtig, auf diese Weise auf die ukrainische Kultur hinzuweisen, die nach wie vor hochgradig gefährdet ist".

Politik

Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) sorgte mit einer Äußerung für Unmut im Freistaat.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) sorgte mit einer Äußerung für Unmut im Freistaat.  © DPA/Robert Michael

Ein Jahr Krieg reichte aus, um Sachsens politische Landschaft zu verändern: Nach einem Auftritt in der Talkshow von Markus Lanz (53) im August 2022 hagelte es Kritik für Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU).

Das Label "Russland-Versteher" haftet ihm bis heute an. Dabei spricht er Millionen Ostdeutschen aus der Seele, wenn er für diplomatische Bemühungen eintritt, um die Waffen zum Schweigen zu bringen.

Über Sinn- und Unsinn von Wirtschaftssanktionen gegen Russland sowie Waffenlieferungen für die Ukraine wird quer durch die Lager debattiert.

Der Streit um die Energieversorgung der Zukunft ist neu entbrannt als Folge von ausbleibenden Gaslieferungen, davongaloppierenden Energiepreisen und Demonstrationen. Kernkraft, Windkraft, Kohleausstieg: Die Fragen sind Stresstests für die Regierungskoalition.

Erstaunlich: Die AfD am rechten Rand sammelt als Russland-freundliche "Friedenspartei" jetzt Sympathiepunkte.

Rathäuser

Die sächsischen Rathäuser (hier das von Dresden) trafen diese Woche auf einem Flüchtlingsgipfel zusammen.
Die sächsischen Rathäuser (hier das von Dresden) trafen diese Woche auf einem Flüchtlingsgipfel zusammen.  © Steffen Füssel

Die sächsischen Kommunen stöhnen unter der Last der Kriegsflüchtlinge. Am Donnerstag wurde deshalb ein Flüchtlingsgipfel einberufen - mit ernüchterndem Ergebnis.

Fakt bleibt: Vielerorts sind die Kapazitäten erschöpft. Beispiel Leipzig: Laut Sozialamt bezogen mit Stand Ende 2022 insgesamt 3502 Personen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

9897 Schutzsuchende aus der Ukraine waren mit Start des neuen Jahres im Melderegister der Messestadt erfasst.

984 ukrainische Flüchtlinge wurden durch die Stadt untergebracht: 348 Schutzsuchende in Gemeinschaftsunterkünften, 502 Personen in Leipziger Hotels, Hostels, Pensionen, Ferien- oder Monteurwohnungen. 134 Ukrainer lebten in Gewährleistungswohnungen.

"Die meisten Ukraine-Flüchtlinge kamen jedoch privat unter", sagt Stadtsprecher Matthias Hasberg (52).

Hilfsbereitschaft

Die Hilfsbereitschaft ist nach wie vor groß.
Die Hilfsbereitschaft ist nach wie vor groß.  © DPA/Tino Plunert

Helfen! Dieses Gefühl übermannte viele Menschen angesichts der Kriegs-Bilder. Spenden in Höhe von über 364 Millionen Euro kamen bislang für das angegriffene Land zusammen, berichtet das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe (besteht aus Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und Unicef Deutschland). "Viele Menschen spenden zum zweiten oder dritten Mal", so Sprecher Dominique Mann.

Bei der Dresdner Hilfsorganisation Arche Nova haben sich 2022 die Spenden - verglichen mit dem Vorjahr - fast verdoppelt. "Viele der Spenden sind direkt für die Ukraine bestimmt", berichtet Geschäftsführer Mathias Anderson.

Private Initiativen sorgen dafür, dass die Welle der Hilfsbereitschaft jenseits organisierter Strukturen nicht abebbt.

So beherbergen Familien weiterhin ukrainische Flüchtlinge unter ihrem Dach. Kirchgemeinden und Vereine organisieren ehrenamtlich Sprachkurse, Freizeittreffs oder Alltagshilfe.

Die letzte Hilfslieferung des Freistaats ging am 21. Dezember auf Reise - ein Transport mit Notstromaggregaten, medizinischem Material und Lebensmitteln im Wert von 280.000 Euro.

Schulen & Unis

Kultusminister Christian Piwarz (47, CDU).
Kultusminister Christian Piwarz (47, CDU).  © Ove Landgraf

Gut 10.200 ukrainische Kinder lernen zurzeit an sächsischen Schulen. Laut Kultusministerium verfährt man dabei nach "dem bewährten sächsischen Integrationskonzept", wonach Schülerinnen und Schüler zunächst in Vorbereitungsklassen Deutsch als Zweitsprache lernen und dann schrittweise in die Regelklassen integriert werden.

"Unser Ziel ist es, dass die ukrainischen Schülerinnen und Schüler die deutsche Sprache erlernen, um so die Integration zu ermöglichen. Fakt ist aber auch, dass aufgrund der weltweiten Konfliktherde unsere Schulen an personelle und räumliche Kapazitäten stoßen", so Kultusminister Christian Piwarz (47, CDU).

Aktuell hat das Ministerium 523 Lehrkräfte und 155 Schulassistenten eingestellt, die mehrheitlich selbst ukrainischer Herkunft sind.

Nach Schätzungen des Sozialministeriums dürften sich im letzten Jahr zudem etwa 6000 erwachsene Ukrainer in Sachsen zu Integrationskursen angemeldet haben.

Und wie sieht es mit z. B. russischen Studenten aus? An der TU Dresden verzeichnete man einen leichten Rückgang, führt den aber eher auf Corona zurück.

Mehr als halbiert hat sich dagegen das Interesse, Russisch zu lernen, egal ob als Lehramtsfach oder im Rahmen von Literatur- und Kulturwissenschaften. Kooperationen der TU mit russischen Institutionen ruhen seit Kriegsbeginn.

Immobilienmarkt

Der Ukraine-Krieg ließ die Baukosten hierzulande explodieren.
Der Ukraine-Krieg ließ die Baukosten hierzulande explodieren.  © 123RF/isn5000

Der Krieg hat auch den Immobilienmarkt durcheinandergewirbelt: Hohe Inflation, Bauzinsen und Baukosten drücken die Nachfrage.

"Hatte man für ein Einfamilienhaus in Dresden bis vor einem Jahr noch etwa 100 Anfragen, sind es derzeit nur noch ein Viertel davon", sagt der zertifizierte Immobiliensachverständige Felix Holfert (27), Geschäftsstellenleiter des Landesverbandes Sachsen vom Ring Deutscher Makler.

Der Neubau-Sektor sei unter anderem wegen gestiegener Bauzinsen, zwischenzeitlich explodierter Baukosten und der unsicheren Lage auf dem Gasmarkt eingebrochen: "Bei Bestandsimmobilien sind die Preise zudem um etwa 10 Prozent zurückgegangen."

Dafür lassen sich die Eigentümer aktuell häufiger denn je den Wert von Haus und Hof für etwaige Verkäufe oder Schenkungen begutachten.

Holfert: "Seit letztem Quartal haben sich die Aufträge für Verkehrswertgutachten im Monat nahezu verdreifacht."

Arbeitsmarkt

Nur wenige Ukrainer haben bisher den Weg einer Ausbildung in Sachsen eingeschlagen.
Nur wenige Ukrainer haben bisher den Weg einer Ausbildung in Sachsen eingeschlagen.  © imago/Rupert Oberhäuser

Seit März 2022 konnten erst 1500 ukrainische Flüchtlinge aus der Arbeitslosigkeit in Arbeit vermittelt werden.

Die größte Hürde für einen schnellen Berufseinstieg seien die Sprache, aber auch die Kinderbetreuung, erklärt Frank Vollgold (42), Sprecher der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit. Ebenso seien mitgebrachte Traumata oder die fehlende Anerkennung vorhandener Qualifikationen ein Hemmnis.

Bevor ukrainische Flüchtlinge überhaupt eine Arbeit aufnehmen können, müssen sie einen Integrationskurs besuchen. Dieser dauert im Schnitt sechs bis acht Monate.

Teilnehmer gelten in dieser Zeit nicht als arbeitslos. Deshalb ist die Zahl der Arbeitssuchenden etwa doppelt so hoch wie die der Arbeitslosen, derzeit 10.400.

Mehr als 10.000 Ukrainer in Sachsen haben bereits einen Integrationskurs absolviert oder sind dafür angemeldet.

Etwa 33.400 Ukrainer (Stand: Dezember 2022) bekommen derzeit Geld vom Jobcenter in Sachsen. Darunter sind 11.000 Kinder und 22.400 Erwerbsfähige.

Tourismus

"Russische Passagier- und Frachtflüge wurden eingestellt": Flughafen-Sprecher Uwe Schuhart (46).
"Russische Passagier- und Frachtflüge wurden eingestellt": Flughafen-Sprecher Uwe Schuhart (46).  © Montage: dpa/Jan Woitas, PR

An den sächsischen Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle sind durch die Sanktionen gegen Russland die Passagierverbindungen nach Moskau und Kiew nicht wieder aufgenommen worden, die während der Corona-Pandemie ausgesetzt waren. Russische Fluggesellschaften dürfen seit 11. März 2022 den EU-Luftraum nicht mehr nutzen.

Auch das Frachtgeschäft ist betroffen. "In Folge der Sanktionen musste die CargologicGermany - eine deutsche Frachtfluggesellschaft, die in Leipzig/Halle mit vier Flugzeugen ansässig war - im Mai vergangenen Jahres Insolvenz anmelden", sagt der Leipziger Flughafen-Sprecher Uwe Schuhart (46).

Und was passiert mit den in Schkeuditz geparkten Transportern der russischen Frachtfluggesellschaft Volga-Dnepr? Schuhart: "Ihre drei AN 124 stehen am Boden. Die Airline entrichtet weiterhin die anfallenden Parkgebühren."

Sorgen & Ängste

Dr. Ingmar Heinig (36) vom Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden beschäftigt sich mit den Sorgen und Ängsten vor dem Krieg.
Dr. Ingmar Heinig (36) vom Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden beschäftigt sich mit den Sorgen und Ängsten vor dem Krieg.  © Montage: PR, dpa/AP/Dmytro Kumaka

Auch ein Jahr nach Kriegsausbruch sind die Sorgen bei 60 Prozent (ARD Deutschland-Trend) der Deutschen groß, dass sich der Konflikt ausweiten könnte.

"Der Krieg in der Ukraine ist uns nicht nur geografisch näher als andere Konflikte. Er betrifft auch Menschen, die wir eher als uns 'ähnlich' erleben. Durch die minutiöse Berichterstattung fühlen wir uns dem Krieg zusätzlich nah", erklärt Dr. Ingmar Heinig (36), wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Klinische Psychologie und Behaviorale Neurowissenschaft der TU Dresden.

"Das Grundgefühl hat sich vom Status 'keine militärische Bedrohung' in Richtung 'denkbare militärische Bedrohung' verschoben. Das ist eine bleibende Veränderung." Allerdings haben wir gelernt, damit zu leben.

Heinig: "Wenn eine Bedrohung über längere Zeit bestehen bleibt, verliert sie an psychologischer Brisanz. [...] Beim Krieg in der Ukraine kommt zu der langen Dauer noch die geringe Beeinflussbarkeit. [...] Da erscheint es psychologisch wenig sinnvoll, dauerhaft Ressourcen in das Problem zu stecken."

Titelfoto: Montage: dpa/Tino Plunert, 123RF/sementsovalesia, dpa/Waltraud Grubitzsch, dpa/AP/Dmytro Kumaka

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