Ein Dorf in der Lausitz zeigt, wie's geht: Hier sind die Kita-Beiträge besonders gering

Kreba-Neudorf - Nicht einmal 900 Einwohner zählt die kleine Gemeinde Kreba-Neudorf (bei Rietschen). Trotzdem oder auch gerade deswegen zahlen Eltern hier die niedrigsten Elternbeiträge, erklärt Bürgermeister Dirk Naumburger (48, CDU).

Bürgermeister Dirk Naumburger (48, CDU) will die Kitapreise auch künftig niedrig halten.  © Stefan Häßler

"Wir gehören zu den zehn kleinsten Kommunen in Sachsen und haben dadurch nur wenige öffentliche Gebäude, die wir unterhalten müssen", sagt er. Auch gäbe es nur wenige Kinder in der Gemeinde.

So werden etwa 35 bis 40 Kinder im Kindergarten und ebenso im Hort betreut. "Würden wir den Elternbeitrag erhöhen, würde sich das bei den kleinen Zahlen kaum bemerkbar machen", meint er.

Etwa 50.000 bis 55.000 Euro würden durch die Elternbeiträge jährlich eingenommen. 170.000 Euro kommen vom Land.

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Bleiben der Gemeinde Kosten von 380.000 Euro im Jahr, die sie selbst stemmen muss. Ein Drittel des Gemeindeetats würden die Betreuungskosten auffressen.

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Bürgermeister will viele Familien in die Gemeinde locken

Klein, aber oho: Wegen der günstigen Elternbeiträge lassen sich junge Familien gern in Kreba-Neudorf nieder.  © Stefan Häßler

Die Entscheidung für geringe Elternbeiträge war dabei eine ganz bewusste. "Wir wollen möglichst viele Familien in unsere Gemeinde locken", sagt Dirk Naumburger.

Zum einen, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Zum anderen konnte die Grundschule nur auf diese Weise erhalten werden.

"Aber es ist jedes Mal ein großer Kampf, den Haushalt ausgeglichen zu bekommen", ärgert sich der Bürgermeister. "Würde die Last hälftig auf Gemeinde und Land gleichermaßen verteilt, würde das sehr helfen."

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Von kostenlosen Kitaplätzen hält er jedoch nichts. "Was nichts kostet, wird nicht wertgeschätzt", ist sich Naumburger sicher. "Aber die Obergrenzen bei den Elternbeiträgen sollten abgesenkt werden."

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