Eigentlich schon abgeschrieben: Plötzlich ist Dauer-Dulig wieder im Minister-Rennen!

Dresden - Das Aus der Sondierungsgespräche über eine potenzielle Brombeer-Koalition und der Einstieg von CDU und SPD in Koalitionsgespräche haben die Roulettekugel um die Ministerposten in der nächsten sächsischen Regierung wieder neu ins Rollen gebracht. Davon dürfte (mehr als) ein Kandidat profitieren.

Noch-Wirtschaftsminister Martin Dulig (50, SPD) könnte wieder Minister werden - aber er ist nicht auf einen Ministerposten abonniert.  © Steffen Füssel

Vielleicht und vor allem Noch-Wirtschaftsminister Martin Dulig (50, SPD): Der hätte bei einem Dreierbündnis mit CDU und BSW keine wirklich guten Chancen im Hinblick auf die erneute Leitung (s)eines Ministeriums gehabt.

In diesem Fall hätte die SPD wohl nur ein Ministerium, maximal zwei beanspruchen können. In einer Minderheitsregierung mit der CDU gehen mindestens zwei Ministerien an die SPD. Das heißt: bessere Chancen für Dulig!

Der würde auch weitermachen. Er sei nicht amtsmüde, betont ein Sprecher auf Anfrage, auch nach zehn Jahren Wirtschaftsministerium nicht.

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Innerhalb der Partei ist sein Einfluss immer noch spürbar, schließlich ist er seit 2018 parallel Ostbeauftragter der Bundes-SPD - auch wenn seine Machtbasis seit seinem Rückzug aus dem Landesvorstand 2021 nicht größer geworden ist.

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Grüne-Superministerien müssen neu verteilt werden

Verhandelt bei den Koalitionsgesprächen fleißig mit: SPD-Landes-Chef Henning Homann (45).  © Robert Michael/dpa

Auch die dürftigen Ergebnisse der SPD bei den Landtagswahlen (2014: 12,4  Prozent, 2019: 7,7 Prozent) unter Duligs Führung haben seine Stellung in der Partei nicht nachhaltig gefestigt. Zur Wahl im September holte die Sachsen-SPD 7,3 Prozent.

Für ein Ministeramt als gesetzt gelten darf dagegen SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping (66). Bevor es um personelle Fragen geht, werden die Koalitionspartner aber über den Zuschnitt der Ministerien reden. Aktuell sind es zehn.

Schnitte sind bei den Grünen-Superministerien für Landwirtschaft, Umwelt und Energie sowie für Justiz, Demokratie, Gleichstellung und Europa wahrscheinlich.

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Das dürfte die Chancen auf drei SPD-Ministerien erhöhen. Sie soll dem Vernehmen nach sogar über vier verhandeln. Dafür laufen sich auch der aktuelle Fraktions-Chef im Landtag, Dirk Panter (50), und Landes-Chef Henning Homann (45) warm, wie kolportiert wird.

Will dem Vernehmen nach Minister werden: SPD-Fraktions-Chef Dirk Panter (50).  © Robert Michael/dpa

Wenn es am Ende knapp wird, könnte Dulig auch "nur" als einfacher Abgeordneter im Landtag sitzen - wie Wolfram Günther (51) und Katja Meier (45, beide Grüne), die ihre Ministerposten auf alle Fälle los sind ...

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