Duligs erster Termin nach seiner Entmachtung: Minister bei den Kreativen
Dresden - Wirtschaftsminister Martin Dulig (50, SPD) präsentierte am Donnerstag den neuen Bericht zur Lage der sächsischen Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Branche zählt 81.000 Beschäftigte und feiert einen Umsatz-Rekord, erklärte der Minister, dessen Amt Dirk Panter (50, SPD) in einer möglichen CDU-SPD-Minderheitsregierung übernehmen soll.
Es war der erste öffentliche Termin für Dulig, nachdem die SPD-Spitze ihre Entscheidung am Dienstag öffentlich gemacht hatte. "Ich bin stolz und traurig. Traurig, weil ich den Job gern weitergemacht hätte. Stolz, weil wir in den vergangenen zehn Jahren ganz viel erreicht haben - vor allem auch in der Kultur- und Kreativ-Branche", erklärte Dulig auf Nachfrage.
Tatsächlich mauserte sich die Kultur- und Kreativwirtschaft vom Sorgenkind zum wichtigen Impulsgeber. Rund 9800 Unternehmen und 16.000 Kleinunternehmen (bis 22.000 Euro Jahresumsatz) erwirtschafteten 4,78 Milliarden Euro.
Die Branche beschäftigt rund 81.000 Menschen und sichert zusätzlich rund 40.000 Jobs in anderen Bereichen. "100 Euro Wertschöpfung in der Kultur- und Kreativwirtschaft generieren weitere 90 Euro in anderen Branchen", so Dulig.
Claudia Muntschick (46) vom Branchenverband Kreatives Sachsen sagt, dass die aktuellen Kennzahlen zeigen, dass die Branche "als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Freistaats auch in turbulenten Zeiten Resilienz und Flexibilität beweist".
Angesichts der drohenden Sparmaßnahmen im Kultur-Sektor warnen beide aber davor, dass Strukturen zerschlagen werden könnten. Dulig mahnt: "Das darf nicht passieren. Stattdessen sollten der Bereich weiter gefördert und bestehende Strukturen gesichert werden."
Titelfoto: Eric Münch