Drogen-Boom in Sachsens Gefängnissen!
Dresden - In sächsischen Gefängnissen sind 2021 deutlich mehr Drogen gefunden worden als in der Vergangenheit. Nach Angaben des Justizministeriums waren es fast anderthalb Kilogramm Cannabis, Heroin, Kokain, Crystal Meth oder Ecstasy. Gegenüber 2018 hat sich die Gesamtmenge 2021 fast verdreifacht von 550 Gramm auf 1447 Gramm.
Auch im ersten Halbjahr 2022 waren es mit 558 Gramm schon mehr als vor fünf Jahren - erstmals waren auch ein paar Gramm Opiate oder Morphin dabei.
Unerlaubte Gegenstände wie Drogen gelangen laut einer Ministeriumssprecherin von außen ins Gefängnis, in Briefen, mit Besuchern, oder Gefangene haben sie bei ihrer Rückkehr von unbeaufsichtigten Lockerungen dabei, oder sie werden über die Mauer geworfen. In Einzelfällen haben Gefangene sie aber auch beim Haftantritt bei sich.
Vor allem im geschlossenen Vollzug wird regelmäßig kontrolliert, auch mit Spürhunden, sowie ein- und ausfahrende Fahrzeuge. Und es gibt Drogentests und auf Anordnung auch körperliche Durchsuchungen von Gefangenen - oder Besuchern.
"Betäubungsmittelfreiheit ist ein wesentlicher Faktor für ein zukünftiges straffreies Leben", sagte Justizministerin Katja Meier (42, Grüne). Meier will "ein hochwertiges suchttherapeutische Angebot bereits während der Haft" neben der externen Beratung.
Weitere Suchttherapiestationen neben der JVA Zeithain sollen folgen, in der JVA Chemnitz und im Jugendstrafvollzug Regis-Breitingen.
Titelfoto: Norbert Neumann